Kurzpässe Middendorp verlässt Essen nach 29 Tagen, U17 gewinnt

Kaum Zeit zum Auspacken: Regionalligist Rot-Weiss Essen und Trainer Ernst Middendorp haben sich nach nicht mal einem Monat getrennt. Die deutsche U17 hat ihr erstes EM-Spiel gewonnen. Ab der Saison 2010/2011 wird in der Bundesliga ein einheitlicher Spielball eingesetzt.

Hamburg - Die deutsche U17 hat bei der Europameisterschaft im eigenen Land einen perfekten Start erwischt. Die Auswahl von Trainer Marco Pezzaiuoli gewann 3:1 (1:1) gegen die Türkei und siegte damit als einzige der acht Mannschaften am ersten Spieltag. Die Tore für den Gastgeber erzielten Kevin Scheidhauer (11. Minute), Christopher Buchtmann (51.) und Shkodran Mustafi (68.). Hasan Ahmet Sari hatte die Türken in der zehnten Minute in Führung gebracht.

Jubelnde U17-Akteure: Zum Turnierstart ein Sieg gegen die Türkei

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Foto: DPA

Nächster Gegner Deutschlands ist am Samstag England, das sich in seiner ersten Partie der Gruppe B 1:1 (0: 1) von den Niederlanden getrennt hatte. Gegen die "Oranjes" tritt die DFB-Auswahl am kommenden Dienstag an. Die beiden besten Teams der Gruppe ziehen in das Halbfinale ein, Platz drei reicht für ein Ticket zur U17-WM Ende Oktober in Nigeria. In der Gruppe A hatte es zum Auftakt zwei Unentschieden gegeben. Titelverteidiger Spanien trennte sich von Italien 0:0, Frankreich und die Schweiz spielten 1: 1 (0:0).

Das Gastspiel von Trainer Ernst Middendorp beim Regionalligisten Rot-Weiss Essen dauerte nur 29 Tage. Der Traditionsverein und der 50-jährige Trainer lösten am Mittwoch ihren erst vor knapp einem Monat geschlossenen Vertrag. Nach mehr als zweistündigen Beratungen zwischen der Vereinsführung, Sport-Chef Thomas Strunz und Middendorp trennten sich der Verein und der Fußball-Lehrer mit sofortiger Wirkung.

Middendorp, beim Bundesligisten Arminia Bielefeld zum "Jahrhundert-Trainer" gewählt, war mit seinem Kompetenzbereich nicht einverstanden. Eine einvernehmliche Regelung zur Fortsetzung der Zusammenarbeit war nicht möglich. Der bisherige Assistent Ralf Aussem leitete am Mittwoch das Training und wird die Mannschaft auch bis auf weiteres betreuen. Die Essener, als Aufstiegsfavorit in die Saison gestartet, sind inzwischen auf Platz zwölf abgerutscht. Auch Middendorp konnte den Abwärtstrend nicht stoppen. Zuletzt kassierte RWE in der Liga vier Niederlagen in Folge.

Ab der Saison 2010/2011 werden alle Partien der Bundesliga und der Zweiten Liga mit einem einheitlichen Spielball ausgetragen. Der Sportartikelhersteller adidas setzte sich in einem Bieterverfahren gegen acht Konkurrenten durch und erhielt von der Deutschen Fußball Liga (DFL) den Zuschlag. Über den Lizenzpreis, der in die Kassen der Profi-Clubs fließt, wurden keine Angaben gemacht. Bislang konnten die 36 Vereine ihre Verträge über Spielbälle einzeln abschließen. Die Bundesliga war somit die letzte europäische Top-Liga ohne offiziell lizenzierten Spielball.

Die spanische Justiz hat Ermittlungen gegen den Präsidenten von Real Madrid, Vicente Boluda, und dessen Vorgänger Ramón Calderón wegen des Verdachts der Wahlfälschung eingeleitet. Ein Ermittlungsrichter lud die Vereinsführung des Rekordmeisters und zwölf weitere Verdächtige zu Vernehmungen vor. Wie die Justiz am Mittwoch mitteilte, geht es in dem Verfahren um angebliche Unregelmäßigkeiten bei einer Mitgliederversammlung des Vereins am 7. Dezember 2008. Der damalige Clubchef Calderón soll nicht stimmberechtigte Delegierte in die Versammlung eingeschleust haben, um sich bei Abstimmungen eine Mehrheit zu sichern. Das Sportblatt "Marca" deckte die Manipulation später auf und zwang Calderón damit zum Rücktritt. Den Beschuldigten drohen Haftstrafen von bis zu drei Jahren.

Gegen den Ex-Clubchef wird auch in einem anderen Fall ermittelt. Dabei geht es um angebliche Unregelmäßigkeiten bei der Wahl von Calderón zum Vereinspräsidenten im Juni 2006. Der Anwalt soll sich den Wahlsieg damals dadurch gesichert haben, dass er die per Briefwahl abgegebenen Stimmen von Clubmitgliedern für ungültig erklären ließ. In diesem Verfahren wird gegen insgesamt zwölf ehemalige Vorstandsmitglieder ermittelt.

Die Rückkehr des brasilianischen Nationalspielers Adriano in seine Heimat ist perfekt. Der 27-Jährige wechselt zu Flamengo Rio de Janeiro. Erst Ende April war Adrianos Vertrag bei Italiens Meister Inter Mailand aufgelöst worden, nachdem er verkündet hatte, derzeit keine Lust am Fußball zu haben und sich eine Auszeit nehmen zu wollen. Nach dem frühen Tod seines Vaters 2006 hatte der Torjäger mit wilden Partys und Disziplinproblemen für Schlagzeilen gesorgt. In Rio soll er einen Dreijahresvertrag erhalten.

Im Bilanzfälschungsverfahren gegen Funktionäre des FC Genua hat die Staatsanwaltschaft zwei Jahre Haft für Club-Präsident Enrico Preziosi gefordert. Den ehemaligen Generaldirektor des italienischen Clubs, Giovanni Blondet, will Staatsanwalt Massimo Terrile für ein Jahr hinter Gitter schicken. Er warf beiden am Mittwoch in Genua vor, in der Saison 2002/2003 erfundene Rechnungen in die Buchführung des Traditionsclubs eingebracht zu haben.

fsc/sid/dpa

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