Kurzpässe Santana nach Südafrika, Lingor in den Ruhestand
Hamburg - Die derzeit verletzte Weltmeisterin Renate Lingor vom deutschen Meister 1. FFC Frankfurt wird nach der laufenden Saison ihre Karriere beenden. "Für mich stand diese Entscheidung bereits länger fest, ich wollte es nur nicht so hinausposaunen. In mir war der Gedanke schon lange da", bestätigte die 32-jährige Mittelfeldspielerin in der "Faz".
Allerdings muss Lingor um ihr letztes sportliches Ziel, die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Peking (8. bis 24. August), bangen, nachdem sie sich am vergangenen Samstag im DFB-Pokalfinale gegen den 1. FC Saarbrücken (5:1) eine Schultereckgelenksprengung zugezogen hatte. "Es gibt derzeit viele Leute, die mir Hoffnung machen. Wir werden schon die richtige Therapie finden, damit ich bei Olympia spielen kann. Aber es wird ein hartes Stück Arbeit", sagte die 141-malige Nationalspielerin (35 Tore), die am Donnerstag an der Schulter operiert wird und wochenlang pausieren muss.
Lingor gewann mit der DFB-Auswahl die WM-Titel 2003 und 2007 sowie EM-Gold 2001 und 2005. Mit dem 1. FFC Frankfurt feierte sie zwei Uefa-Cup-Triumphe (2002 und 2006), sechs deutsche Meistertitel und sieben Pokalsiege.
Nur wenige Stunden nach dem Rückzug von Carlos Alberto Parreira als Nationaltrainer Südafrikas hat sich der Brasilianer Joel Santana selber als Nachfolger seines Landsmannes der Presse am Zuckerhut vorgestellt. Die offizielle Bestätigung seitens des südafrikanischen Verbandes Safa steht aber noch aus. "So ein Angebot werde ich nie wieder bekommen. Da musste ich zusagen", sagte der 59-Jährige, der derzeit Flamengo Rio de Janeiro auf die Endspiele der Regionalmeisterschaft gegen den Stadtrivalen Botafogo vorbereitet. "Er hat mir gesagt, dass er in 30 Monaten mehr verdienen könne als in den letzten 30 Jahren. Sein Traum als Coach ist, eine Mannschaft bei einer Weltmeisterschaft zu betreuen", sagte Flamengo-Vize-Präsident Kleber Leite.
Santana will erst nach dem Final-Rückspiel am 4. Mai sein Amt beim WM-Gastgeber 2010 antreten. Er trainierte zuvor Vereine in Arabien, Japan und Brasilien, wo er im Jahr 2000 mit Vasco da Gama die Meisterschaft und die südamerikanische Copa Mercosul gewinnen konnte.
Nach dem Wechsel Jan Schlaudraffs vom FC Bayern München zu Hannover 96 ist für Hannovers Sportdirektor Christian Hochstätter die Planung für die kommende Saison möglicherweise schon abgeschlossen. "Schlaudraff ist ein wichtiger Baustein. Jetzt werden wir alles ruhig angucken", sagte Hochstätter dem "Kicker".
Die Ablösesumme für den Offensiv-Allrounder beträgt etwas über zwei Millionen Euro und ist damit doppelt so hoch wie der Preis, den der Pokalsieger vor einem Jahr an Schlaudraffs ehemaligen Club, Allemania Aachen, zahlen musste. Der 24-Jährige wird rund 2 Millionen Euro im Jahr verdienen und gehört damit zu den bestbezahlten Spielern bei Hannover. Bei Bayern München kam Schlaudraff nicht an Toni, Klose und Podolski vorbei und wurde kaum eingesetzt.
Oberligist Hallescher FC hat Berufung gegen das Sportgerichtsurteil des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes (NOFV) wegen antisemitischer Rufe einiger Anhänger eingelegt. "Das Strafmaß steht so nicht in den Ordnungen des Verbandes", sagte Rechtsanwalt Horst Kletke der "Mitteldeutschen Zeitung": "Dem Punktabzug muss eine Abmahnung vorausgehen. Das ist nicht passiert." Der ehemalige Zweitligist wurde für die Rufe im Spiel gegen Carl Zeiss Jena II am 29. März mit dem Abzug von drei Zählern und einem Fast-Geisterspiel vor maximal 1000 Zuschauern auf der Haupttribüne bestraft.
Der bisherige Betreuer und frühere spanische Nationalspieler Salvador Gonzalez soll vorerst das Training des FC Valencia leiten. Der Club hatte gestern seinen Trainer Ronald Koeman entlassen. Neben Koeman, der einen Vertrag bis 2010 besaß, mussten nach einer mehrstündigen Krisensitzung am Montagabend auch die beiden Co-Trainer Jose Maria Bakero und Toni Bruins Slot sowie Sportdirektor Miguel Angel Ruiz und dessen Assistent Antonio Fernandez ihren Hut nehmen.
Der Fußball-Verband von Kambodscha beschreitet im Kampf gegen die Gegentorflut der Nationalmannschaft ungewöhnliche Wege. Da die Nationalspieler aufgrund ihres zierlichen Körperbaus seit Jahren stärkeren Teams unterlegen seien, suche man nun gezielt robust gebaute Akteure, sagte Verbandspräsident Sao Sokha. "Wir brauchen größere und kräftigere Spieler, um mit anderen Nationen mithalten zu können. Die Auserwählten müssen mindestens 1, 70 Meter groß, jung, stark und schnell sein", erklärte Sokha das neue Programm des südostasiatischen Staates . Die Nationalmannschaft Kambodschas konnte sich noch nie für ein größeres Turnier qualifizieren und kassierte in den vergangenen vier Spielen 21 Gegentore.
luk/sid/dpa