Fantumulte in Ligue 1 Platzsturm nach Abstieg der AS St.-Étienne

Der Frust der Fans entlud sich nach Abpfiff
Foto: JB Autissier / PanoramiC / IMAGOEin Platzsturm und schwere Randale haben den Abstieg des französischen Fußball-Rekordmeisters AS St.-Étienne (ASSE) in die 2. Liga überschattet. Unmittelbar nach der Niederlage der Gastgeber im Elfmeterschießen im Relegationsspiel am Sonntag gegen AJ Auxerre drängten hunderte Zuschauer auf den Rasen und zündeten Feuerwerkskörper. Zahlreiche Bengalos flogen teils in die Menge, teils auch auf die noch mit Fans gefüllten Zuschauerränge. Videoaufnahmen zeigen, dass es den Spielern und Betreuern nur mit Mühe gelang, sich unverletzt in die Katakomben des Stadions zu retten.
Wie die Loire-Präfektur mitteilte, gab es bei der Randale insgesamt 33 Verletzte. Zwei Spieler von Auxerre sowie 17 Fans wurden demnach verletzt, drei von ihnen kamen vorsorglich ins Krankenhaus. Außerdem zogen sich 14 Ordnungskräfte leichte Verletzungen zu. Nach dem Platzsturm und der Räumung des Stadions hätten sich die Auseinandersetzungen außerhalb fortgesetzt. Gegen rund 200 Krawallmacher setze die Polizei Tränengas sowie Wasserwerfer ein.
Wie im Hinspiel stand es in der Partie nach 90 Minuten 1:1, auch die Verlängerung brachte keine Entscheidung. Im Elfmeterschießen setzte sich Auxerre dann 5:4 durch. Auxerre war früh in der zweiten Halbzeit durch ein Tor von Hamza Sakhi in Führung gegangen, bevor Mahdi Camara den Ausgleich für St.-Étienne erzielte. Im Elfmeterschießen verschoss Ryad Boudebouz einen Strafstoß für St.-Étienne und besiegelte damit den Aufstieg Auxerres in die Ligue.
Relegationsspiele werden in Frankreich erst seit der Saison 2017/2018 ausgetragen. Erstmals setzte sich diesmal mit Auxerre der Zweitligist durch. St.-Étienne hatte in der Vergangenheit zehnmal die französische Meisterschaft gewonnen, genauso oft wie jetzt Paris Saint-Germain. Zuletzt war St.-Étienne vor 18 Jahren in die Zweitklassigkeit abgestürzt.
Verantwortliche der ASSE wollen rechtliche Schritte einleiten
Inzwischen haben sich die Verantwortlichen der AS St.-Étienne zum Vorfall geäußert, in dem Statement heißt es: »Trotz eines außergewöhnlichen und verstärkten Einsatzes von fast 500 Beamten drangen zahlreiche Fans nach dem Schlusspfiff auf das Spielfeld ein. Einige von ihnen machten sich dann mehrerer Erniedrigungen und Gewalttaten gegenüber den Spielern, den Sicherheitskräften, der Polizei und dem Publikum schuldig.« Man werde »die Betroffenen unterstützen« und »notwendige rechtliche Schritte« einleiten, so die Klubverantwortlichen.
Es ist damit zu rechnen, dass der Klub eine empfindliche Strafe für die Vorfälle wird hinnehmen müssen.