Fußballer-Fauxpas Messi empört Ägypter mit Schuh-Geschenk

Lionel Messi überreichte einer TV-Moderatorin in Ägypten seine Schuhe als Spende - doch die gelten als unreines Kleidungsstück. So sehr sei die Nation "in 7000 Jahren" noch nicht gedemütigt worden, schimpft nun ein Abgeordneter.
Lionel Messi

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Foto: ENRIQUE MARCARIAN/ REUTERS

Weltfußballer Lionel Messi hat mit einer gut gemeinten Geste in Ägypten für Aufregung gesorgt. Im Rahmen eines Interviews mit einem ägyptischen Fernsehsender hatte der Argentinier der Moderatorin seine Fußballschuhe überlassen. Sie sollten für einen guten Zweck versteigert werden. In der arabischen Welt gilt der Schuh allerdings als unreines Kleidungsstück und die großzügige Spende damit als Beleidigung.

Seit das Video am vergangenen Wochenende ausgestrahlt wurde, sieht sich Messi deshalb heftiger Kritik ausgesetzt. "In den vergangenen 7000 Jahren wurden wir Ägypter noch nie so gedemütigt", schimpfte etwa der Politiker Said Hasasin. Der Abgeordnete präsentierte in einer Fernsehshow einen seiner eigenen Schuhe und kündigte wütend an: "Ich werde dich mit meinem Schuh schlagen, Messi."

Auch Azmy Megahed, Sprecher des ägyptischen Fußballverbands, attackierte Messi scharf. "Unsere armen Menschen brauchen seine Schuhe nicht", sagte er: "Wenn er uns beleidigen will, soll er sich die Schuhe auf seinen Kopf legen." Mona El-Sharkawy, die Messi interviewt hatte, verteidigte dagegen sein Verhalten: "Das ist so falsch", sagte die Moderatorin: "Das ist einfach Tradition in unserer Show, dass Prominente uns Gegenstände schenken."

aev/sid

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