Machtprobe im DFB Zwanziger will gegen Mayer-Vorfelder antreten
Frankfurt am Main - DFB-Sprecher Harald Stenger informierte die Presse heute Morgen nach der außerordentlichen Präsidiumssitzung, die gegen Mitternacht in Frankfurt am Main beendet wurde, über die Kandidatur Zwanzigers auf dem Bundestag am 23. und 24. Oktober in Osnabrück
Allerdings soll noch versucht werden, eine Kampfabstimmung zu vermeiden. Das DFB-Präsidium habe beschlossen, eine Gruppe von Mitgliedern des Präsidiums sowie der regionalen Landesverbände zu beauftragen, im Interesse des Verbandes eine einvernehmliche Lösung zu suchen.
In der Pressemitteilung heißt es wörtlich: "Das DFB-Präsidium hat intensiv über die unterschiedlichen Positionen in der Frage der Führung des Verbandes diskutiert. Dabei hat Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder erklärt, dass er sich, sofern er satzungsgemäß vorgeschlagen wird, zur Wiederwahl stellen wird. DFB-Schatzmeister Theo Zwanziger hat angekündigt, dass er, sofern er satzungsgemäß vorgeschlagen wird, ebenfalls für das Amt des Präsidenten kandidieren wird."
Im Mittelpunkt der über sechsstündigen Krisensitzung standen außerdem Beratungen über die Nachfolge des zurückgetretenen DFB-Teamchefs Rudi Völler. Das Präsidium beschloss, dass eine Findungskommission einen neuen Bundestrainer suchen soll. Zu dem Gremium gehören Mayer-Vorfelder, Generalsekretär Horst R. Schmidt, Liga-Präsident Werner Hackmann und Franz Beckenbauer.
Das "Hamburger Abendblatt" berichtet, dass der DFB inzwischen telefonisch Kontakt zu Arsène Wenger, Trainer von Arsenal London, aufgenommen hat. Der 54-jährige Franzose, der fließend Deutsch spricht, habe sich überrascht aber interessiert gezeigt. Er steht allerdings noch bis 2006 bei den Briten unter Vertrag. Laut "Bild" fällt Meister-Trainer Otto Rehhagel als Kandidat aus. Der 65-Jährige soll seinen Kontrakt mit dem griechischen Fußballverband bis 2008 verlängert haben.