Manchester Citys Aus in der Champions League Kein Pfund Sterling

Manchester City ist wieder früh aus der Königsklasse ausgeschieden. Kurz vor Schluss gab es die Riesenchance, sich in die Verlängerung zu retten. Aber Raheem Sterling produzierte den Fehlschuss des Turniers.
Raheem Sterling (l.) mit dem Fehlschuss des Champions-League-Finalturniers

Raheem Sterling (l.) mit dem Fehlschuss des Champions-League-Finalturniers

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Pool / Getty Images

In den Lissaboner Himmel: Raheem Sterling hätte sein Team wohl zumindest in die Verlängerung retten können. Beim Stand von 1:2 wurde der Stürmer von Gabriel Jesus im Fünfmeterraum perfekt in Szene gesetzt, schaffte es aber irgendwie, den Ball aus vier Metern über das leere Tor zu schießen. Eine Minute später fiel Lyons 3:1. Die Partie war entschieden, Manchester City aus dem Wettbewerb und Sterling die unrühmliche Hauptrolle in diversen Spielzusammenfassungen sicher.

Das Ergebnis: Olympique Lyon hat 3:1 (1:0) gegen Manchester City gewonnen und steht damit im Halbfinale der Champions League. Hier gibt es den Spielbericht.

Vercoacht: Manchester City agierte in den Defensive überraschend mit einer Dreier- statt einer Viererkette und ließ offensiv die Außen häufig na ja … außen vor. Durch die Mitte kamen sie in der ersten Halbzeit gegen die kompakte Lyon-Abwehr kaum zu Chancen. Erst als der Außenseiter in der zweiten Hälfte müde wirkte, sich hinten reindrücken ließ und Guardiola mit Riyad Mahrez (56.) einen Spieler brachte, der das Angriffsspiel breiter machte, kamen die Citizens vermehrt zu Torgelegenheiten - und trafen auch. Dann aber konterte Lyon sich zum Sieg. Es ist nicht das erste Mal in der Trainerkarriere des Pep Guardiola, dass dieser sich nach großen Spielen die Frage wird gefallen lassen müssen, warum er von vorher erprobten und erfolgreichen Taktiken abgewichen ist.

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Die erste Hälfte: Ging für den neutralen Zuschauer gut los. Nach nicht einmal drei Minuten eine gute Chance für City, Marcal bekam gerade noch ein Bein dazwischen. Knapp eine Minute später erzielte Kyle Walker per Brustrückgabe zu Ederson beinahe ein Eigentor. In der Folge hatte Manchester meist den Ball, Lyon versuchte es mit langen Bällen - und hatte die besseren Chancen. Die Franzosen gingen folgerichtig in der 24. Minute durch Maxwel Cornet in Führung. Erst in den letzten fünf Minuten vor der Pause gelang es City, Lyon hinten einzuschnüren.

Einmal richtig, einmal falsch: Pep Guardiola hatte vor der Partie geunkt, dass Außenseiter bei nur einem Spiel im Vorteil seien. Das Ergebnis gibt ihm recht. Er wollte aber trotzdem von seinem Team sehen, dass sie "zeigen, wer sie sind. Diese Spiele werden genauso im Kopf gespielt wie auf dem Feld und ich glaube, wir sind bereit", so Guardiola. Hier lag der Spanier falsch.

Die zweite Hälfte: City glich verdient aus, lief dann aber zweimal in Konter, die Moussa Dembélé erfolgreich abschloss. Nach dem zwischenzeitlichen 1:2 aus City-Sicht, kurz vor dem 1:3, vergab Sterling dann die Riesenchance zum 2:2.

Was nun, Pep?: Mit Manchester City ist Guardiola zweimal Meister geworden, hat alle nationalen Pokale gewonnen. Aber für die Geldgeber aus den Vereinigten Arabischen Emiraten soll es unbedingt der Titel in der Champions League sein. In der Königsklasse schied City unter Guardiola nun dreimal im Viertel- und einmal im Achtelfinale aus. Der Spanier ist also nicht gerade knapp an seiner Mission gescheitert. Mit den Bayern war er immerhin dreimal im Halbfinale. Das letzte Endspiel in der Champions League (und auch zwei Titel) hat er mit Barcelona erreicht. Da sollte in den nächsten Tagen ein Job frei werden.

Lyons Lieblingsgegner, Lyons Messi: Zweimal traf Olympique Lyon vor dem Abend in Lissabon in der Königsklasse auf Manchester City – in der Gruppenphase der Saison 2018/2019. In England gewannen die Franzosen 2:1, zu Hause gab es ein 2:2. Olympique kann nun von sich behaupten, in drei Ländern gegen Manchester ungeschlagen zu sein. Drei der vier Tore schoss in der Vor-Saison übrigens Maxwel Cornet, der mit dem heutigen Treffer seine vergangenen vier Tore in der Champions League gegen Manchester City geschossen hat. Der einzige andere Spieler, der gegen Guardiolas City viermal traf: Lionel Messi.

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Ajax zittert: Lyon muss die Champions League gewinnen, um als Siebter der Ligue 1 auch in der kommenden Saison wieder in der Königsklasse zu spielen. Sollte das gelingen, würde Ajax Amsterdam trotz Meisterschaft statt direkt in der Gruppenphase zu starten, in die Playoffs zur Champions League müssen. Die Ajax-Anhänger dürften kommende Woche also den Bayern die Daumen drücken.

Revanche-Chance: Erst Juventus rausgeworfen, dann Manchester City. Und nun die Bayern? Taktisch und kämpferisch war das auf jeden Fall wesentlich besser als das, was der FC Barcelona gegen die Bayern auf den Platz brachte. Das Semifinale gegen den Deutschen Rekordmeister ist die Neuauflage des Halbfinals von 2010. Die Münchner gewannen das Hinspiel 1:0, das Rückspiel 3:0. Damals schon bei den Bayern: Thomas Müller. Der bereitete im Rückspiel den ersten Treffer von Ivica Olić vor, der einen Hattrick erzielte.

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