Manipulationsverdacht DFB zeigt Hoyzer an
Frankfurt am Main - "Der Deutsche Fußball-Bund hat am Mittwochnachmittag bei der Staatsanwaltschaft Berlin wegen des bekannten Sachverhalts in der Angelegenheit Robert Hoyzer Strafanzeige erstattet. Die am Dienstag angefragte Staatsanwaltschaft Braunschweig hatte auf die Zuständigkeit der Staatsanwaltschaft Berlin verwiesen", hieß es in der Mitteilung.
Ziel des DFB sei es, zusätzlich zu den weiter andauernden Untersuchungen des Kontrollausschusses staatsanwaltschaftliche Ermittlungsmaßnahmen zu veranlassen, die "ausschließlich staatlichen Organen, nicht aber dem DFB erlaubt sind. Der DFB erhofft sich insbesondere die Klärung der Frage, welche Personen hohe Wetteinsätze auf die von Robert Hoyzer geleiteten Spiele gesetzt haben und ob eine Verbindung von ihnen zu Robert Hoyzer besteht."
Der "Stern" hatte berichtet, dass Hoyzer regelmäßig Kontakt zur kroatischen Mafia unterhalten haben soll. Die Gerüchte um Verbindungen zur organisierten Kriminalität bestätigte heute auch DFB-Pressechef Harald Stenger: "Diese Erkenntnisse haben wir auch." Hoyzer hat die Betrugsvorwürfe bisher bestritten und lässt sich mittlerweile von einem Anwalt vertreten.
Unterdessen hat die Deutsche Fußball Liga (DFL) erste Konsequenzen aus dem Fall Hoyzer gezogen. Laut "Kicker" will die Liga ein Alarmsystem einführen, das Auffälligkeiten bei Wettgeschäften anzeigt und ab sofort mit dem Unternehmen Betradar.com zusammenarbeiten.
Die Firma arbeitet weltweit mit 170 Buchmachern zusammen und hat sich unter anderem auf ein Alarmsystem spezialisiert, mit dem Auffälligkeiten bei Wetten wie zum Beispiel außergewöhnlich hohe Einsätze umgehend den Wettanbietern gemeldet werden. "Betradar" soll im deutschen Fußball Wettgeschäfte rund um Spiele von der Bundesliga bis zu den Oberligen überprüfen.