BVB-Profi
Reus soll mit gefälschtem Führerschein gefahren sein
BVB-Profi Marco Reus soll bei einer Polizeikontrolle einen gefälschten holländischen Führerschein gezeigt haben, berichtet der WDR. Die Staatsanwaltschaft will das weder bestätigen noch dementieren.
Hamburg - Marco Reus soll bei der Polizeikontrolle im März einen gefälschten holländischen Führerschein gezeigt haben. Das berichtet der WDR unter Berufung auf den Strafbefehl für den Profi von Borussia Dortmund. Oberstaatsanwältin Barbara Vogelsang wollte die Angaben weder bestätigen noch dementieren.
Für das Fahren ohne Führerschein hatte der 25-jährige Nationalspieler einen Strafbefehl von 540.000 Euro erhalten. Hans-Joachim Watzke sicherte seinem Fußball-Profi "komplette Solidarität" des Bundesligisten zugesichert. "Wir stehen zu Marco wie eine Eins", sagte Borussia Dortmunds Geschäftsführer Sky Sports News.
Watzke zeigte Verständnis dafür, dass Reus seinen Fehler jahrelang verschwieg und nicht korrigierte. "In letzter Konsequenz" habe Reus nur sich selbst geschadet, so Watzke: "Marco hat sich zu dem Schritt entschieden, ohne Führerschein zu fahren, als er 18 oder 19 Jahre alt war. Anschließend erst kam diese unfassbare Prominenz", sagte der BVB-Chef der "Welt": "Da konnte er natürlich schwerlich zu einer Fahrschule fahren und sagen: "Ich möchte gern den Führerschein machen'. Das wäre ja sofort rausgekommen, und es war ja bekannt, dass er schon zuvor Auto gefahren war."
Reus ist fünfmal wegen überhöhter Geschwindigkeit geblitzt worden, teilweise liegen Fotos vor. Dabei wurde ermittelt, dass er ohne Fahrerlaubnis unterwegs gewesen ist, sagte Oberstaatsanwältin Vogelsang: "Gegenstand des Strafbefehls sind sechs Fahrten ohne Fahrerlaubnis und zwar in einem Zeitraum von September 2011 bis März 2014."
"Kann es selbst nicht nachvollziehen"
Erwischt wurde Reus am 18. März, als er mit seinem Sportwagen von der Polizei für eine Verkehrskontrolle angehalten wurde. Die Überprüfung seiner Personalien durch die Leitstelle ergab, dass er gar keinen Führerschein besitzt.
Reus hat laut "Bild"-Zeitung nie die Führerschein-Prüfung absolviert. "Ich habe mich damals leider entschieden, diesen Weg zu gehen. Die Gründe kann ich heute selbst nicht mehr nachvollziehen", zitiert ihn die Zeitung. "Ich habe meine Lehren daraus gezogen. So etwas passiert mir nie wieder", beteuerte er.
Das Bußgeld für Deutschlands Fußballer des Jahres 2012 berechnet sich anhand seines Einkommens. Bei den 90 Tagessätzen geht die Staatsanwaltschaft von einem Netto-Monatseinkommen von 180 000 Euro aus. "Heute weiß ich: Ich war in dieser Situation viel zu naiv", sagte Reus. Er wolle sich nun bei einer Fahrschule anmelden und möglichst bald seine Führerschein-Prüfung nachholen.