Marihuana Ibrahim Tanko in Dortmund gefeuert
Dortmund - Tanko wurde nach dem DFB-Pokalspiel von Borussia Dortmund bei Schalke 04 (1:2) am 29. November positiv getestet und gab zu, Marihuana geraucht zu haben. "Ich bedaure mein Fehlverhalten. Es war ein einmaliger Ausrutscher, ich möchte mich dafür entschuldigen", erklärte der 23-Jährige. Zugleich gaben Dortmund und der SC Freiburg bekannt, dass Tanko zu Beginn der kommenden Saison zu den Breisgauern wechseln wird.
Die Freiburger waren von dem Dopingfall, den das Institut für Biochemie der Deutschen Sporthochschule in Köln dem DFB meldete, informiert und bestätigten am Mittwoch, dass sie dennoch zur Verpflichtung des Angreifers stünden. "Wir waren uns mit Ibrahim Tanko schon vor Weihnachten einig und auch wenn der Spieler einen Fehler gemacht hat, sehe ich keinen Grund, mich nicht auf die Zusammenarbeit mit
ihm ab dem nächsten Sommer zu freuen", erklärte SC-Trainer Volker Finke. Eine frühere Verpflichtung kommt laut Manager Andreas Rettig nicht in Frage.
"Wir waren schockiert"
Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc rechnet mit einer längeren Sperre für Tanko. "Wir waren schockiert von dieser Nachricht und haben umgehend die Konsequenzen gezogen", meinte Zorc.
Tanko, der seit 1992 beim BVB spielt, ist der achte Fußballer, der in Deutschland des Drogenkonsums überführt worden ist. Vor dem Ghanaer hatte es Roland Wohlfahrt (VfL Bochum), Petr Kouba (1. FC Kaiserslautern), Holger Gehrke (MSV Duisburg), Thomas Ziemer (1. FC Nürnberg) und Quido Lanzaat (Borussia Mönchengladbach) erwischt, Thomas Ernst (VfL Bochum) und Manuel Cornelius (Tennis Borussia Berlin) waren vom DFB nicht gesperrt worden, weil sie die unerlaubten Substanzen nicht vorsätzlich eingenommen hatten.
Vergleichbar mit Tanko ist der Fall des Niederländers Lanzaat. Der Abwehrspieler war nach dem Hallenpokalfinale 2000 des Haschisch-Konsums überführt und danach für drei Monate gesperrt worden. Seinem damaligen Klub Borussia Mönchengladbach wurde der Sieg im Hallenpokal aberkannt, die Borussen dürfen aber als zusätzliche 13. Mannschaft in diesem Jahr im Hallenpokalfinale starten. Lanzaat hatte noch vor seinem Wechsel nach Gladbach in den Niederlanden den fraglichen Joint geraucht.
Unsolider Lebenswandel?
Freiburgs Trainer Volker Finke hat sich vorgenommen, im nächsten Jahr Tanko wieder zu früherer Leistungsstärke zurückzuführen. "Er hat sein Potenzial zuletzt nicht ausgeschöpft. Mich interessiert, warum", sagte Finke, der vor einigen Monaten bereits den Weißrussen Wladimir But vom BVB nach Freiburg holte.
Tanko hatte nach ersten Erfolgen in der Dortmunder A-Jugend gemeinsam mit Lars Ricken einen hervorragenden Einstand in der Bundesliga und im Europacup gefeiert. In den folgenden Jahren litt
der Angreifer aber immer wieder unter Ermüdungserscheinungen, die in Dortmund unter anderem seinem unsoliden Lebenswandel zugeschrieben wurden.