Ein Jahr nach der ersten Festnahme Justiz lässt Vorwürfe gegen Fußballprofi Greenwood fallen

Mason Greenwood, 2021
Foto:Rui Vieira / dpa
Nach gut einem Jahr hat die britische Justiz die Ermittlungen gegen Fußballprofi Mason Greenwood von Manchester United eingestellt. Die Anklagen, die unter anderem auf versuchte Vergewaltigung und Körperverletzungen lauteten, würden nicht weiter verfolgt, teilte die Polizei am Donnerstag in Manchester mit. Die Entscheidung sei nicht leichtgefallen.
Die Staatsanwaltschaft Crown Prosecution Service betonte: »In diesem Fall führte eine Kombination aus dem Rückzug wichtiger Zeugen und neuem Material, das bekannt wurde, dazu, dass keine realistische Aussicht auf eine Verurteilung mehr bestand.« Deshalb sei die Behörde verpflichtet, den Fall einzustellen.
Greenwoods damalige Freundin hatte bei Instagram Ende Januar 2022 Fotos und Tonaufnahmen veröffentlicht. Darauf waren zum Teil blutende Verletzungen und blaue Flecken auf dem Körper der jungen Frau zu erkennen und offenbar auch zu hören, wie Greenwood, der Nachwuchsstar der Red Devils, seine Partnerin zu sexuellen Handlungen zwingen will. Die Postings wurden später wieder gelöscht.
Manchester United will den Fall selbst untersuchen
Der 21 Jahre alte Mittelfeldspieler war erstmals im Januar 2022 festgenommen worden. Manchester United hatte Greenwood suspendiert, kurz nachdem die Vorwürfe gegen ihn publik geworden waren. Seitdem durfte er beim englischen Fußball-Rekordmeister weder spielen noch trainieren. Auch als Greenwood zwischenzeitlich auf Kaution wieder frei war, blieb er von Teamaktivitäten ausgeschlossen.
Daran wird sich erst mal auch nichts ändern, teilte United in einem Statement mit. »Der Verein wird nun seinen eigenen Prozess durchführen, bevor er über die nächsten Schritte entscheidet. Wir werden keine weiteren Kommentare abgeben, bis dieser Prozess abgeschlossen ist«, so der Klub. Bis dahin soll Greenwood weder wieder ins Training einsteigen noch spielen dürfen, schrieb die BBC.
Die Polizei betonte, sie werde Vorwürfen wegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen weiter konsequent nachgehen und rief Opfer auf, sich bei den Behörden zu melden.