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Hamburger Hallenturnier: Banner-Diebstahl löst Gewaltexzess aus

Foto: Meincke/ dpa

Massenschlägerei bei Hallenturnier Polizei sieht St. Pauli-Fans als Auslöser

Die Polizei geht davon aus, dass die Massenschlägerei bei einem Hamburger Hallenturnier von Fans des FC St. Pauli ausgelöst wurde. Zudem sollen die Anhänger des Clubs an einer Bahnstation 20 unbeteiligte Jugendliche verprügelt haben. Der Verein hatte die Polizei zuvor kritisiert.

Hamburg - Die Hamburger Polizei hat vor dem Innenausschuss der Bürgerschaft schwere Vorwürfe gegen Anhänger des FC St. Pauli erhoben. Die ersten Angriffe bei den Krawallen während des Hallen-Fußballturniers am Wochenende seien von den zahlenmäßig deutlich überlegenen Fans des Clubs ausgegangen. Zudem hätten sie an einer U-Bahn-Station rund 20 unbeteiligte Jugendliche verprügelt, sagte der Leiter der Zentraldirektion der Hamburger Polizei, Kuno Lehmann.

Direkt nach den Vorfällen hatte die Polizei zunächst keine Aussagen über die Ursachen treffen können, dafür aber angekündigt, bei der Aufklärung auch Videoaufzeichnungen und Einträge in sozialen Netzwerken berücksichtigen zu wollen.

Der FC St. Pauli hatte bei einer Pressekonferenz am Montag die Schuld für die Krawalle den Organisatoren und den Sicherheitskräften gegeben. "Der FC St. Pauli ist der Ansicht, dass der Beginn der Auseinandersetzungen auch durch handwerkliche Fehler in Planung und Durchführung seitens des Veranstalters und der Polizei ermöglicht wurde", hieß es in einer Erklärung des Vereins. Zudem teilte der Club mit, dass Lübecker die Gewaltorgie mit dem Klauen mehreren Vereinsbanner aus dem Tribünenbereich der Hamburger ausgelöst hätten.

Organisator Sander sieht Lübecker als Auslöser

Auch Organisator Peter Sander hatte zunächst die Lübecker Fans als Auslöser bezeichnet. "VfB-Fans haben die Absperrungen im Toilettenbereich überwunden. Sie sprangen über eine drei Meter hohe Balustrade und rannten Richtung Pauli-Block. Dort versuchten sie Fahnen und Banner zu entwenden. Die Beamten gingen mit Reizgas vor und trennten die Gruppen", sagte er den "Lübecker Nachrichten".

Bei den Auseinandersetzungen waren 90 Menschen verletzt worden, ein Großteil davon durch das von der Polizei eingesetzte Pfefferspray. Vier Randalierer wurden fest- und 77 in Gewahrsam genommen. Der zweite Turniertag wurde daraufhin abgesagt. An der Randale waren Fans des FC St. Pauli, des Hamburger SV und des Regionalligisten VfB Lübeck beteiligt gewesen sein.

leh/dpa
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