Matthäus-Abschied Lothar präsentiert falschen Maradona
München - Als Lothar Matthäus am Donnerstagmittag auf dem Münchener Flughafen "Franz-Josef Strauß" zur Pressekonferenz vor seinem Abschiedsspiel (Freitag, 19.30 Uhr, live in der ARD) bat, war der Andrang groß. Alle hofften, den Stargast des deutschen Rekordnationalspielers zu sehen. Denn für Donnerstag war die Ankunft von Diego Armando Maradona angekündigt.
Im Blitzlichtgewitter nach der offiziellen Pressekonferenz marschierte der Argentinier plötzlich in den Presseraum. Mit Hilfe von Bodyguards suchte er sich einen Weg durch die Menschenmenge. Doch die zunächst geradezu hysterisch reagierende Pressemeute merkte sehr bald, dass es sich nicht um das Original, sondern um ein von Matthäus bestelltes Double handelte: Der 35-jährige Türke Abi Atici, der dem ehemaligen Weltklasse-Spieler ähnlich sieht, sprach einfach zu gut deutsch.
Über den echten Maradona wusste Matthäus dann aber auch noch etwas zu berichten: "Er hält mich wirklich auf Trab. Der Clan umfasst acht bis zwölf Leute. Aber ich bin stolz, dass er hier ist", erklärte ein gut aufgelegter Matthäus und scherzte: "Erst wollte er nur 20 Minuten spielen, jetzt schon eine Stunde. Ich hoffe, dass wir keine Verlängerung brauchen."
Tatsächlich will der 146-fache Nationalspieler mit Maradona ein paar Pässe spielen, bevor er in der 82. Minute das Olympiastadion, begleitet von einem Feuerwerk, hinter sich lässt. "Wenn das Trikot den Körper verlässt, soll klar sein, dass das Kapitel FC Bayern wirklich beendet ist", versuchte der Franke seinen Abschied lyrisch zu umschreiben. Der seit März bei den New York MetroStars unter Vertrag stehende Profi zeigte sich bewegt: "Wenn Tränen in meinen Augen stehen, schäme ich mich nicht."
Dass Matthäus und seine junge Freundin Maren Müller-Wohlfahrt einen schnellen Abschied aus New York planen, wie eine Zeitschrift berichtet hatte, wies er weit von sich. "Uns gefällt das Leben dort mittlerweile sogar besser als zu Anfang. Wir wollen nicht von New York fort", sagte Matthäus. Von "Heimweh" könne keine Rede sein. Seinen Vertrag bis zum November erfülle er auf jeden Fall.