Fußball-Bundesliga Mehrere Corona-Infizierte beim 1. FC Köln

Coronatests beim 1. FC Köln haben drei positive Ergebnisse ergeben. Die Mannschaft muss dennoch nicht in Quarantäne. Daran gibt es scharfe Kritik.
Training beim 1. FC Köln

Training beim 1. FC Köln

Foto: Herbert Bucco/ imago images/Herbert Bucco

Beim 1. FC Köln sind drei Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte der Klub mit. Am Vortag hatte die Deutsche Fußball Liga (DFL) mit den Coronatests bei den 36 Erst- und Zweitligisten begonnen.

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Nach einer Bewertung der Fälle durch das zuständige Gesundheitsamt müssen die drei positiv getesteten Personen, die allesamt symptomfrei sind, in eine 14-tägige häusliche Quarantäne. Der Trainingsbetrieb in Gruppen werde jedoch mit Hinweis auf die seit Anfang April praktizierten Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen weiterhin "wie geplant" weiterlaufen.

"Aus Rücksicht auf die Privatsphäre" nannte der Klub weder Namen noch Funktion der Infizierten. Die "Bild"-Zeitung berichtete, es seien zwei Spieler und ein Physiotherapeut betroffen.

Köln muss vorerst nur auf jene Profis verzichten, weil der Klub derzeit noch in Kleingruppen trainiert. Kontakt zu den Mitspielern bestand nicht oder war minimal. Ein positiver Corona-Test während des Mannschaftstrainings hätte dagegen wohl deutlich gravierendere Auswirkungen - bis hin zur möglichen Quarantäne der gesamten Mannschaft. Der Spielbetrieb der gesamten Liga stünde dann infrage.

Scharfe Kritik an dem Vorgehen in Köln äußerte SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach: "Es ist voll unverantwortlich, dass die Spieler weiter trainieren, nachdem sie mit drei infizierten Spielern Kontakt hatten. Sie müssten in Quarantäne, wie wir es vom Bürger verlangen. Dazu werden die Spieler gefährdet. Das Konzept floppt und ist kein Vorbild", schrieb Lauterbach auf Twitter.

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Bei der Entscheidung darüber, dass die übrigen Teammitglieder nicht in Quarantäne müssen, "spricht das zuständige Gesundheitsamt das letzte Wort", so der Kölner Teamarzt auf der Webseite des FC . Er verweist dort auf entsprechende Vorgaben des Robert-Koch-Instituts.

Die regelmäßigen Tests sind eine der Voraussetzungen für die von der DFL angestrebte Wiederaufnahme des Spielbetriebs der Bundesliga. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte angekündigt, erst bei der nächsten Beratungsrunde mit den 16 Ministerpräsidenten am 6. Mai eine Entscheidung über die Lockerungen der Corona-Beschränkungen im Sport zu treffen .

Zuvor hatte es bereits Nachbesserungsbedarf gegeben: Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), dessen Referat Arbeitsschutz damit beauftragt war, das Hygienepapier der DFL unter arbeitsschutzrechtlichen Gesichtspunkten zu bewerten, hatte Ende der vergangenen Woche Mängel am Konzept ausgemacht. Vor allem die ausgearbeiteten Quarantänemaßnahmen sollten überdacht werden, hieß es in einem internen Papier.

Ein großer Kritikpunkt am ursprünglichen DFL-Konzept war, dass im Falle eines infizierten Spielers nur der Erkrankte in Quarantäne gehen sollte, nicht aber die ganze Mannschaft. Das sollte verhindern, dass bei einem angesteckten Profi das gesamte Team vom Spielbetrieb ausgeschlossen werden muss, was letztlich den kompletten Spielbetrieb in Gefahr bringen würde.

An diesem Punkt aber gab es nach SPIEGEL-Informationen keine Anpassung im medizinischen Konzept der DFL.

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mfu/dpa
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