Ärger um Mesut Özil
Chinas Staatsfernsehen streicht offenbar Arsenal-Übertragung
Das Interesse an europäischem Fußball ist riesig in China, das Topspiel der Premier League an diesem Sonntag, FC Arsenal gegen Manchester City, sollte live gezeigt werden. Doch der Ärger um Mesut Özil hat Folgen.
Wohl aus Ärger über einen Instagram-Beitrag von Mesut Özil hat China offenbar die Übertragung der Premier-League-Partie von Özils FC Arsenal gegen Manchester City am Sonntagabend gestoppt.
Das teilte Chinas englischsprachige Tageszeitung "Global Times" mit. Stattdessen werde CCTV nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters eine Aufzeichnung des Spiels Tottenham Hotspur gegen Wolverhampton Wanderers zeigen.
Özil hatte in den sozialen Medien die Verfolgung der muslimischen Uiguren angeprangert. In China sind aber wohl vor allem um den von Özil prominent verwendeten Begriff "Ostturkestan" Diskussionen entbrannt (Lesen Sie hier mehr über die Hintergründe: China, die Uiguren und Ostturkestan - Warum Özils Statement so brisant ist).
Zwar hatte der FC Arsenal, der zahlreiche wirtschaftliche Verbindungen nach China unterhält, wohl gehofft, mit der prompten Distanzierung von Özils Aussagen auf unterschiedlichen chinesischen Plattformen Schlimmeres verhindern zu können. Auch Özils enorme Popularität in dem Land könnte hier hilfreich sein. Doch nun spitzt sich der Konflikt offenbar zu.
Ähnlich hatte Peking bereits vor einigen Wochen reagiert. Daryl Morey, Geschäftsführer des NBA-Teams Houston Rockets, hatte in einem Tweet seine Solidarität mit den Demonstranten in Hongkong bekundet - und damit der gesamten nordamerikanischen Basketballliga den Zorn ihres wichtigsten Auslandsmarktes beigebracht. Anschließend waren nicht nur chinesische Großsponsoren der Rockets abgesprungen. CCTV stoppte zudem die Übertragung zweier NBA-Vorbereitungsspiele.
Auch für die Premier League ist der chinesische Markt enorm wichtig. Mit dem chinesischen Streaminganbieter PP Sports läuft ein Dreijahresvertrag über 700 Millionen US-Dollar, es ist der größte Auslandsvertrag der Liga.