Özil-Treffen mit Löw »Zwischen uns ist wieder alles absolut in Ordnung«

Mesut Özil im Trikot von Başakşehir, in Istanbul spielte er zuletzt
Foto: IMAGO / Royal Antwerp FC / Istanbul Basaksehi /ANPMesut Özil hat nach dem Ende seiner Profikarriere zu seinem aufsehenerregenden Rücktritt aus der deutschen Fußballnationalmannschaft vor knapp fünf Jahren und seiner Beziehung zum damaligen Bundestrainer Joachim Löw Stellung genommen.
»Ich will nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen. Am Ende hatten der DFB und ich unterschiedliche Auffassungen und deshalb habe ich die Nationalmannschaft nach der WM 2018 verlassen«, sagte der 34-Jährige im Interview der spanischen Fachzeitung »Marca«.
Özil sagte, er habe sich jüngst mit Löw getroffen. »Vor ein paar Wochen hatte ich ein sehr freundschaftliches Treffen mit Jogi Löw in Stuttgart. Zwischen uns ist wieder alles absolut in Ordnung. Ich hatte nie ein persönliches Problem mit ihm, und wir haben viel Erfolg zusammen gehabt.« Er habe nach der WM 2018 einfach etwas Abstand von allem gebraucht, was mit der Nationalelf zu tun hatte. Löw hat sich zu diesem Treffen noch nicht geäußert.
In der Nationalmannschaft hatte Özil über Jahre das deutsche Spiel geprägt, am WM-Triumph hatte er enormen Anteil. Nach der WM-Enttäuschung 2018 in Russland war Özil dann aus der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zurückgetreten. Im Vorfeld hatte ein Foto für Wirbel gesorgt, das ihn mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan zeigte.

Die Karriere von Mesut Özil in Bildern
Spekulationen über Versöhnung
Es folgten: Diskussionen über die Nähe Özils zum umstrittenen Präsidenten, Anfeindungen, der Rücktritt aus der Nationalmannschaft, Rassismusvorwürfe gegen den DFB, der im Umgang mit der heftigen Kritik an Özil damals kein gutes Bild abgegeben hatte. Vor allem mit dem damaligen DFB-Präsidenten Reinhard Grindel ging Özil in seiner Erklärung damals hart ins Gericht.
Über eine Versöhnung mit dem DFB wurde in den letzten Jahren spekuliert. 2021 gab es erste Anzeichen, dass es zu einer Aussprache mit Ex-Bundestrainer Joachim Löw kommen könnte. Nun ist dies offenbar passiert.
Özil stand zuletzt bei Başakşehir unter Vertrag. In die Türkei war er 2021 gewechselt, zunächst zu Fenerbahçe. Während seiner erfolgreichen Laufbahn in Deutschland war der langjährige Bundesligaprofi beim FC Schalke 04 und Werder Bremen aktiv. Mit den Norddeutschen wurde er 2009 deutscher Pokalsieger.
Zu seinen größten Erfolgen zählen neben dem Weltmeistertitel mit der DFB-Auswahl 2014 in Rio der Gewinn der spanischen Meisterschaft mit Real Madrid und vier Pokalsiege in England mit dem FC Arsenal. Am Mittwoch hatte Özil das Ende seiner Profikarriere bekannt gegeben.