Polarisierender Fußballstar Özil trifft sich erneut mit Erdoğan

Fenerbahçe-Profi Mesut Özil
Foto:OZAN KOSE / AFP
Mesut Özil lächelt rechts im Bild in die Kamera. Links tut es ihm der ehemalige türkische Fußballprofi Rıdvan Dilmen gleich. Zwischen ihnen: Recep Tayyip Erdoğan. Der türkische Staatspräsident steht im Zentrum des Bildes, das Özil am Samstagabend auf seinem Instagram-Account postete. »Fußball-Gespräche« habe das Trio geführt, so steht es in dem Post.
Dilmen ist eine Legende bei Özils aktuellem Klub Fenerbahçe und einer der engeren Vertrauten Özils in der Türkei. Weitere Informationen zu dem Treffen gab es zunächst nicht.
Özil als Politikum
Özil und Erdoğan, der türkeistämmige Fußballstar und der türkische Staatspräsident – schon 2018 teilte Özil ein Foto der beiden. Es folgten: Diskussionen um die Nähe des deutschen Weltmeisters von 2014 zum umstrittenen Präsidenten, ein Rücktritt aus der Nationalmannschaft, Rassismusvorwürfe gegen den DFB, der im Umgang mit der heftigen Kritik an Özil damals kein gutes Bild abgegeben hatte. Özil wurde zum Politikum.
Wie nahe sich Özil und Erdoğan standen, wurde spätestens im Sommer 2019 klar, als der Staatspräsident Trauzeuge bei Özils Hochzeit mit Amine Gülşe war. Das aktuelle Bild der beiden deutet darauf hin, dass sich daran nichts geändert hat.
Schon wieder auf dem Absprung?
Özil steht derzeit beim türkischen Klub Fenerbahçe in Diensten. Sein Wechsel vom Londoner Premier-League-Verein Arsenal FC zu Jahresbeginn hatte einen Hype im Land seiner Großeltern ausgelöst. Mittlerweile ist davon nicht mehr viel übrig.
Bei seinem Klub kam er nur sporadisch zum Einsatz, war länger verletzt, derzeit fällt er wegen Leistenproblemen aus.
Trainer Vítor Pereira lobt seinen Kapitän zwar immer wieder öffentlich für seine Qualitäten, doch auf dem Platz plant er oft ohne den 33-Jährigen. Gerüchte, er wolle den Klub wieder verlassen, häufen sich.
Aus dem Umfeld des Spielers aber war noch vor Kurzem zu hören, dass Özil, der längst auch als Geschäftsmann in der Türkei aktiv ist, nicht so weit ist, Istanbul schon wieder zu verlassen. Sein Vertrag bei Fenerbahçe läuft bis 2024.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version haben wir Fenerbahçe fälschlicherweise als Hauptstadtklub bezeichnet. Die Hauptstadt der Türkei ist aber Ankara, nicht Istanbul. Wir haben den Fehler korrigiert.