Nach umstrittenem Treffen Özil verteidigt Erdogan-Foto

Mesut Özil
Foto: Federico Gambarini/ dpaNationalspieler Mesut Özil hat sich erstmals öffentlich zur Erdogan-Affäre geäußert und sich zu dem Foto mit dem türkischen Staatspräsidenten bekannt. "Den Präsidenten nicht zu treffen, wäre respektlos gegenüber meinen Vorfahren gewesen", schrieb Özil in einem Beitrag auf seinen Profilen in den sozialen Netzwerken. Über seine Zukunft in der DFB-Elf äußerte er sich dabei nicht.
Özil erklärte, er habe sich im Mai zu dem Foto mit Recep Tayyip Erdogan aus Respekt vor dessen Präsidentenamt bereit erklärt - unabhängig von der Person. Ähnlich hätten die Queen oder die englische Premierministerin Theresa May gehandelt, als sie sich mit Erdogan trafen.

Ilkay Gündogan, Mesut Özil, Recep Tayyip Erdogan und Cenk Tosun (v.l.n.r.) in London
Foto: Uncredited/ dpaDas Foto habe aber keine politische Botschaft und sei nicht als Wahlhilfe zu verstehen gewesen, betonte Özil. Er habe sich mit Erdogan wie bei früheren Treffen nur über Fußball unterhalten.
Außerdem verwies der 29-Jährige auf seine Wurzeln. "Ich habe zwei Herzen, das eine ist deutsch, das andere türkisch", schrieb er. Seine Mutter habe ihn stets gelehrt, Respekt zu zeigen und nie zu vergessen, "wo ich herkomme". Hätte er sich geweigert, Erdogan zu treffen, hätte er seine Wurzeln verleugnet, meinte Özil.
Zum Abschluss schrieb der Offensivstar vom FC Arsenal: "Was auch immer das Ergebnis der letzten Wahl gewesen wäre, oder der Wahl davor, ich hätte das Bild trotzdem gemacht."
In einem zweiten Statement hat Özil heftige Kritik an den Medien, dem DFB und seinen Sponsoren geübt. Lesen Sie hier mehr dazu.
Video-Umfrage zum Fußballer-Foto mit Erdogan (15.05.2018):
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels stand das Özil-Zitat: "Würde das Foto wieder machen". Dabei handelte es sich um einen Übersetzungsfehler, den wir umgehend korrigiert haben. Richtig heißt es: "Was auch immer das Ergebnis der letzten Wahl gewesen wäre, oder der Wahl davor, ich hätte das Bild trotzdem gemacht."