2. Fußball-Bundesliga DFL verweigert Duisburg die Lizenz

Dem MSV Duisburg droht der finanzielle Kollaps: Der Club hat von der Deutschen Fußball Liga keine Lizenz für die kommende Zweitliga-Saison bekommen. Die Duisburger sind überrascht, können aber noch Einspruch einlegen.
MSV-Profi Gjasula: Duisburg droht der finanzielle Kollaps

MSV-Profi Gjasula: Duisburg droht der finanzielle Kollaps

Foto: Britta Pedersen/ dpa

Hamburg - Die Zukunft des MSV Duisburg ist in der Schwebe: Der Traditionsclub hat von der Deutschen Fußball Liga (DFL) keine Lizenz für die kommende Zweitliga-Saison bekommen. Laut DFL-Lizenzierungsausschuss habe der MSV nicht den Nachweis über die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit für die Saison 2013/2014 erbracht. Die Entscheidung fiel einstimmig. Innerhalb einer Woche können die Duisburger beim Ständigen Schiedsgericht Einspruch einlegen.

Der MSV reagierte umgehend und teilte in einer Pressemitteilung mit, dass der Club weiterhin der festen Überzeugung sei, die Bedingungen und Auflagen erfüllt zu haben. Duisburg erwartet zu Beginn der kommenden Woche die schriftliche Begründung durch die DFL. Danach wird der Club entscheiden, ob er das Ständige Schiedsgericht anruft.

"Das ist eine Katastrophe. Keine Ahnung, wie das passieren konnte. Wir waren noch in der letzten Woche davon ausgegangen, dass wir die Lizenz bekommen", sagte der Stadioninvestor und ehemalige Vereinspräsident Walter Hellmich. Unmittelbar nach Bekanntwerden der Hiobsbotschaft brach die Internetseite des Clubs zusammen.

Sollte die DFL-Entscheidung rechtskräftig werden, würde der Tabellen-17. SV Sandhausen für den MSV nachrücken und in der kommenden Saison in der Zweiten Bundesliga spielen.

Der Club hatte vor zwei Wochen eine Satzungsänderung beschlossen, um eine Finanzierungslücke in Höhe von 2,5 bis 3 Millionen Euro noch schließen zu können. Dazu hatte der MSV bis zum 23. Mai Zeit. Duisburgs Geschäftsführer Roland Kentsch hatte gesagt: "Gelingt es uns nicht, wäre eine Insolvenz unausweichlich."

Ein anstehender Vertrag mit Sportrechtevermarkter Sportfive und eine Finanzspritze von Hellmich schienen die Probleme zu lösen. Alles hatte auf eine Punktlandung hingedeutet: Zehn Minuten vor Fristablauf am vorigen Donnerstag reichte der Club nach Angaben von Geschäftsführer Roland Kentsch die Lizenzierungsunterlagen bei der DFL per E-Mail ein. "Wir gehen davon aus, mit den eingereichten Unterlagen die Bedingungen erfüllt zu haben und damit die Lizenz für die Bundesliga-Saison 2013/2014 zu erhalten", hatte der MSV daraufhin mitgeteilt.

Vor fünf Monaten hatte Duisburg eine Insolvenz noch abwenden können, sportlich war dem Club der Klassenerhalt als Elfter gelungen.

max/sid/dpa
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