Inter-Star Balotelli: Regelmäßigen Anfeindungen ausgesetzt
Foto: AFPHamburg - Nach dem 3:1-Triumph Inter Mailands im Halbfinal-Hinspiel der Champions League gegen den FC Barcelona ist der dunkelhäutige Inter-Stürmer Mario Balotelli von Ultras seiner eigenen Mannschaft attackiert worden. Die Tifosi konnten in die Garage des Giuseppe-Meazza-Stadions in Mailand gelangen und gingen auf den Stürmer los. Inter-Präsident Massimo Moratti eilte ihm zur Hilfe, die Ultras ergriffen die Flucht.
Die Beziehung zwischen Balotelli und den Inter-Anhängern ist seit geraumer Zeit sehr angespannt. Balotelli wird sowohl im eigenen Stadion als auch bei Auswärtsspielen immer wieder Opfer rassistischer Beleidigungen. Zudem kursieren Gerüchte, dass Balotelli zum Erzrivalen AC Mailand wechseln will.
Der italienische U21-Nationalspieler hatte nach seiner Einwechslung in der 75. Minute gestenreich auf die ablehnende Haltung der Inter-Tifosi reagiert. Sein Teamkollege Samuel Eto'o versuchte vergebens, die protestierenden Tifosi zu beruhigen. Nach dem Ende des Spiels zog der 19-jährige Balotelli empört sein Inter-Trikot aus und warf es zu Boden, was für Ärger in der Mannschaft und beim Trainer sorgte: "Eine hässliche Sache", so Mourinho. "Gegen Bergamo wird er hoffentlich wissen, wie er die Fans versöhnt." Inters Abwehrspieler Marco Materazzi wurde gegenüber Balotelli sogar handgreiflich. "So etwas habe ich noch gesehen", so Barcas Stürmer Zlatan Ibrahimovic. Mit seiner Schmähung des Club-Trikots hat der 19-Jährige "das Fest ruiniert, so etwas geht nicht", sagte Kapitän Javier Zanetti. Die "Gazzetta dello Sport" war sich deshalb am Mittwoch sicher: "Mario wird nächstes Jahr nicht mehr bei Inter spielen!"
Anschließend verschwand er in den Katakomben, ohne mit den Mannschaftskollegen den Sieg gegen den Champions-League-Titelverteidiger Barca zu feiern. Auch Inter-Manager Gabriele Oriali konnte Balotelli nicht beruhigen. Der Spieler aus Ghana, der von italienischen Eltern adoptiert worden und in Italien aufgewachsen ist, war bereits in den vergangenen Monaten wiederholt Opfer rassistischer Schmähungen in der Serie A geworden.
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