Eklat bei Regionalliga-Spiel Polizeieinsatz wegen Banners – Ermittlungen gegen Bayern-Fans wegen Körperverletzung

Die Spieler von Türkgücü München und Bayern München standen nur zwei Minuten auf dem Platz, da kam es zum Eklat
Foto: Goldberg / Beautiful Sports / IMAGONach dem gestrigen Abbruch eines Regionalliga-Fußballspiels in München, bei dem das Ausrollen eines prokurdischen Banners für Tumult gesorgt hatte, ermittelt die Polizei inzwischen wegen Körperverletzung, Landfriedensbruch und Sachbeschädigung. Insgesamt hatte es 19 Verletzte gegeben, darunter zehn Polizisten und neun Bayern-Fans.
Die Partie zwischen Türkgücü München und der zweiten Mannschaft des FC Bayern München lief gerade zwei Minuten, als Bayern-Fans ein sieben Meter langes Banner mit der Aufschrift »FC Bayern Fan Club Kurdistan« ausrollten. Dabei handelt es sich nach Informationen des SPIEGEL nicht um einen offiziell beim FC Bayern München registrierten Fanklub. Die Nutzung des Banners sei im Vorfeld von Türkgücü untersagt worden.
Im Sportpark Heimstetten war es dann zu lautstarken und sehr emotionalen Reaktionen aufseiten der Fans von Türkgücü München gekommen. Als die Ordner das Banner entfernen wollten, wurden sie von Bayern-Fans attackiert.
Dabei setzten die Beamtinnen und Beamten auch Pfefferspray ein, sie schlugen zudem mit Schlagstöcken zu. Mehrere Personen mussten deshalb anschließend von Rettungskräften behandelt werden.
Twitter-Nutzer und Fans warfen der Polizei in Anbetracht kursierender Videos übermäßige Härte vor. Der Stadionsprecher hatte zudem über Lautsprecher verkündet, dass ein Kind nach dem Einsatz der Polizei Tränengas in den Augen habe und seinen Vater suche.
Der FC Bayern teilte auf SPIEGEL-Anfrage mit: »Wir bedauern außerordentlich, dass es beim Auswärtsspiel unserer Amateure bei Türkgücü München Menschen verletzt wurden. Bei der Aufklärung der Vorfälle arbeiten wir eng mit dem Bayerischen Fußballverband zusammen.«