Innenministerin im Streit mit DFB-Sportdirektor Faeser kontert Völlers Kritik an der »One-Love«-Binde

Die Innenministerin habe »das eine oder andere lassen sollen«, hat DFB-Sportdirektor Rudi Völler über die »One-Love«-Binde-Aktion von Nancy Faeser bei der Fußball-WM gesagt. Das will die Ministerin so nicht stehen lassen.
DFB-Boss Bernd Neuendorf und Bundesinnenministerin Nancy Faeser in Doha

DFB-Boss Bernd Neuendorf und Bundesinnenministerin Nancy Faeser in Doha

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Matthias Schrader / AP

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat die Kritik des Deutschen Fußball-Bundes an ihrem »One-Love«-Auftritt bei der WM in Katar zurückgewiesen. »Natürlich« habe sie die Binde, die sie auf der Tribüne während des Vorrundenspiels gegen Japan getragen hatte, »vom DFB erhalten«, sagte Faeser am Rande des Neujahrsempfangs des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) am Samstag in Frankfurt: »Von wem sonst?«

Präsident Bernd Neuendorf hatte zuvor bei der Vorstellung von Rudi Völler als DFB-Sportchef die SPD-Politikerin kritisiert. »Die Innenministerin hat eine Entscheidung getroffen, das ist ihre Entscheidung gewesen. Das war in keinster Weise mit uns abgesprochen«, sagte Neuendorf. Völler stimmte ein: »Auch die Innenministerin hätte das ein oder andere lassen sollen.«

»Wichtig, Haltung zu zeigen«

»Ich finde nicht, dass Herr Völler die Arbeit für die Fifa machen sollte«, sagte Faeser: »Die Binde zu tragen war ja eine Aktion vor allem im Protest gegen die Fifa – nicht gegen Katar, sondern gegen die Fifa, die ja den Verbänden, die das tragen wollten, worunter der DFB ja war, das verboten hat kurz vor Start der Spiele.« Es sei ihr »persönlich wichtig« gewesen, »dort Haltung zu zeigen«.

Völler hatte am Freitag auch die Rolle des DFB bei der Debatte über die »One-Love«-Binde während der WM hinterfragt. »Das ganze Theater in Katar um die Binde. Wir haben da keine gute Rolle gespielt«, sagte er.

Faeser begrüßte dennoch die DFB-Entscheidung, den früheren Nationalspieler und Teamchef einzubinden. Sie freue sich, dass Völler »diese Aufgabe übernommen hat. Ich glaube, dass er dazu beitragen wird, dass es einen guten Neustart beim DFB geben wird.«

aha/sid
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