
Stefan Kießling: Torschützenkönig ohne DFB-Chance
Nationalmannschaft Kießling will nie mehr unter Löw spielen
Hamburg - Stefan Kießling sieht für sich in der Nationalmannschaft unter Bundestrainer Joachim Löw keine Zukunft. "Ich habe mal gesagt, das Thema ist gegessen. Nun erkläre ich noch mal - den Nationalspieler Kießling wird es unter Löw nicht mehr geben!", sagte der Stürmer von Bayer Leverkusen der "Bild"-Zeitung (Montagsausgabe).
Auf seiner Facebook-Seite begründete Kießling seine Aussagen. "Für mich ist die Situation so völlig in Ordnung, und ich komme gut damit klar, wenn es heißt, dass nicht auf mich gesetzt wird", so Kießling. "Seit drei Jahren gab es nie irgendeinen Kontakt oder ein Gespräch, warum es nicht für die Nationalmannschaft reicht. Ich bin kein Typ, der stänkert, aber ich möchte ein für alle Mal das Thema ruhen lassen."
Kießling war beim 4:2-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach der überragende Mann bei Bayer, erzielte ein Tor und bereitete zwei Treffer vor. Es war Kießlings 100. Bundesliga-Tor für Leverkusen im 223. Spiel. Das alles vor den Augen von Löw, der die Partie von der Tribüne aus verfolgt hatte.
Nach seiner starken Leistung war Kießling wieder einmal mit dem Thema Nationalmannschaft konfrontiert worden. Dazu sagte der 29-Jährige: "Nach jedem Tor von mir kommen die Fragen nach der Rückkehr ins DFB-Team. Sie nerven nur noch. Ich tue es mir nicht mehr an." Kießling hatte sein letztes von sechs Länderspielen bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika absolviert.
Löw drückte sich vor einer klaren Aussage
Bereits in der vergangenen Saison, als Kießling mit 25 Treffern Torschützenkönig geworden war, mussten sich sowohl der Angreifer als auch Löw immer wieder zu einer möglichen Rückkehr von Kießling ins Nationalteam äußern. Während der Spieler betont hatte, dies sei nicht seine Entscheidung, hatte sich der Bundestrainer stets vor einer eindeutigen Aussage gedrückt.
Vor dem Länderspiel im Februar gegen Frankreich hatte Löw gesagt, er werde Kießling "nicht für ein Spiel zurückholen, sondern dann, wenn ich ihm eine berechtigte Hoffnung und Perspektive bieten kann". Nach dem Leverkusener Sieg gegen Gladbach sagte er: "Der ein oder andere, der heute auf dem Platz war, wird sich beim nächsten Doppelspieltag in unserem Aufgebot befinden." Auf Nachfrage, ob damit Kießling gemeint sei, antwortete der Bundestrainer: "Ich habe immer gesagt, dass Miroslav Klose und Mario Gomez, wenn sie fit sind, unsere erste Wahl sind. Dahinter sind Kruse und Kießling gute Alternativen." Das gilt nun nur noch für Gladbachs Max Kruse.