Nationalmannschaft
Sammer verlängert, Spieler auf Doping kontrolliert
Überraschender Besuch: Dopingkontrolleure der Uefa schauten beim deutschen Nationalteam vorbei und nahmen zehn Spieler genauer unter die Lupe. Ergebnisse sind nicht bekannt. Klar ist hingegen, dass Matthias Sammer seinen Vertrag als DFB-Sportdirektor verlängert hat.
Hamburg - Matthias Sammer bleibt bis zum 31. März 2013 Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Die vorzeitige Vertragsverlängerung gab der DFB am Samstag bekannt. Der 74-malige Nationalspieler hatte das neu geschaffene Amt am 1. April 2006 angetreten.
In den vergangenen zwei Jahren legte der Europameister von 1996 sein Hauptaugenmerk auf die von ihm initiierte Eliteförderung. Mit der Vertragsverlängerung sind auch Gerüchte in türkischen Medien vom Tisch, wonach Matthias Sammer Trainer des Traditionsklubs Galatasaray Istanbul werden soll.
"Von meiner Seite aus ist die Vertragsverlängerung ein klares Bekenntnis zur Arbeit im DFB und der Position des Sportdirektors", sagte Sammer, "es war von Anfang an eine reizvolle Herausforderung, neue Wege in der Nachwuchsarbeit und in der Trainer-Ausbildung entwickeln und umsetzen zu können."
Froh über Sammers Entscheidung ist DFB-Präsident Theo Zwanziger: "Mir imponiert an seiner Arbeit, dass er einerseits langfristige Konzepte entwickelt und somit grundsätzlich arbeitet und denkt, andererseits von ihm wichtige Impulse ausgehen für den Spielbetrieb unserer Jugend-Nationalmannschaften, wodurch er immer den Bezug zur Praxis und zum aktuellen Geschehen hat."
Die Uefa hat nach der Ankunft der deutschen Nationalmannschaft im Sport-Centrum Kamen-Kaiserau eine unangemeldete Trainingskontrolle vorgenommen. In Beisein von Mannschaftsarzt Tim Meyer wurden zehn Spieler ausgelost, die sowohl Blut- als auch Urinproben abgeben mussten. Das Ergebnis der Analysen teilt die Uefa in den nächsten Tagen mit.
"Die beiden Kontrolleure der Uefa standen bei unserer Ankunft gegen 20 Uhr schon da. Die Spieler haben dann gegessen, durften das Sport-Centrum nicht verlassen. Dann wurde ausgelost", erklärte der DFB-Mediendirektor Harald Stenger.
Welche Spieler Dopingproben abgeben mussten, wurde nicht bekanntgegeben. Die Trainingskontrollen gehören bei der Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz zum groß angelegten Kampf gegen Doping. Alle 16 EM-Teilnehmer hatten Anfang März beim EM-Workshop in Wien eine Antidoping-Charta unterschrieben.
160 Kontrollen (zehn pro Mannschaft) schon in der Trainingsphase, 124 weitere Tests im Turnierverlauf und neben Urin- erstmals auch Blutanalysen, die auch die Einnahme von Epo und Bluttransfusionen nachweisen können, sind vorgesehen. Weder bei der WM 2006 noch bei der EM 2004 hatte es eine positive Probe gegeben.