Nationalspieler Beck
"Ein bisschen habe ich es geahnt"
Andreas Beck hat enttäuscht auf seine Streichung aus dem WM-Kader reagiert. Statt mit der Mannschaft nach Frankfurt zu reisen, ist der Hoffenheimer bereits in den Urlaub aufgebrochen. Zuvor wünschte er seinen Teamkollegen noch viel Glück für das Turnier in Südafrika.
Hamburg - "Ein bisschen habe ich geahnt, dass es vielleicht eng werden könnte, aber ich habe alles gegeben und mich auf jede Trainingseinheit gefreut", wurde
auf der
Homepage der Nationalelf zitiert. "Ich wäre wirklich sehr gerne bei der WM dabei gewesen und bin enttäuscht, aber ich akzeptiere natürlich auch die Entscheidung der Trainer", so der 23-Jährige.
Bundestrainer Joachim Löw hatte Beck am Dienstagabend als letzten und einzigen Spieler
aus dem WM-Kader der Nationalmannschaft gestrichen. Er hatte Beck die Entscheidung in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt und anschließend die Mannschaft informiert.
Beck richtete daraufhin noch einmal das Wort an die DFB-Auswahl und wünschte dem Team viel Glück für die WM. "Eine solche Situation ist nicht einfach, zumal ich nach den verletzungsbedingten Ausfällen der Einzige bin, der gehen muss. Aber sie gibt mir auch die Möglichkeit, daran als Persönlichkeit zu wachsen. Ich bin trotz der Entscheidung dankbar, diese Tage miterlebt zu haben", sagte Beck.
Den gemeinsamen Rückflug mit der Mannschaft aus dem Trainingslager in Südtirol wollte er sich dann allerdings nicht mehr antun: Beck ist bereits in den Sommerurlaub aufgebrochen und nicht wie von Löw zuvor erwartet mit der Mannschaft nach Frankfurt geflogen.
Dort trifft die DFB-Auswahl am Donnerstag (20.30 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE) im letzten Test auf Bosnien-Herzegowina. In diesem Spiel wird Löw voraussichtlich seine WM-Formation testen. Man werde bezüglich der WM in Südafrika "gewisse Strukturen sehen", sagte der 50-Jährige. Auch Torwart Manuel Neuer wird spielen können - der 24-Jährige hat seinen Magen-Darm-Infekt überstanden.
Beck bleibt laut Löw erster Nachrücker, falls noch ein weiterer Abwehrspieler für die WM-Endrunde ausfallen sollte. "Keine Frage: Falls noch etwas passieren sollte, wäre er selbstverständlich in der Abwehr der erste Kandidat, der nachnominiert wird", bestätigte der Bundestrainer.
Doch das konnte Beck am Mittwoch nicht trösten. Als Einziger von sieben nominierten U21-Europameistern des Jahres 2009 verpasst der Außenverteidiger die Reise nach Südafrika. Während Manuel Neuer, Sami Khedira, Mesut Özil, Dennis Aogo, Marko Marin und Jérôme Boateng am Sonntag als Teil des offiziellen WM-Kaders nach Johannesburg aufbrechen, wird Beck das Turnier vor dem Fernseher verfolgen müssen.
"Wenn ich in den nächsten Tagen Ruhe habe, werde ich sicher auch die Enttäuschung zulassen", sagte Beck, der in der Bundesliga für die TSG Hoffenheim spielt. "Ich werde nun in den Urlaub fahren, dort regenerieren und neuen Mut schöpfen. Diese Saison lief nicht rund, und ich möchte meinen Beitrag leisten, dass es in der neuen Spielzeit besser wird."