Nations League gegen die Schweiz Deutschland erzielt drei Tore und gewinnt trotzdem nicht

Vor der Partie gegen die Schweiz war über die defensive Formation der deutschen Nationalmannschaft diskutiert worden. Die neue Verteidigung von Joachim Löw hielt keine fünf Minuten. Kai Havertz rettete das DFB-Team.
Umzingelt: Serge Gnabry mit einer nicht sehr aussichtsreichen Ausgangslage gegen die Schweiz

Umzingelt: Serge Gnabry mit einer nicht sehr aussichtsreichen Ausgangslage gegen die Schweiz

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Hansjürgen Britsch / imago images/Pressefoto Baumann

Die deutsche Fußballnationalmannschaft ist auch im zweiten Nations-League-Gruppenspiel gegen die Schweiz nicht über ein Unentschieden hinausgekommen. Beim 3:3 (1:2) offenbarte das Team von Bundestrainer Joachim Löw vor allem defensive Probleme. Mario Gavranovic mit einem Doppelpack (5., 56.) und Remo Freuler (26.) trafen für die "Nati", Timo Werner (28.), Kai Havertz (55.) und Serge Gnabry (60.) für die DFB-Elf.

Löw war nach den durchwachsenen Ergebnissen der vergangenen Woche auch aufgrund seiner Dreierkette in die Kritik geraten. Gegen die Schweiz startete sein Team mit vier Spielern in der Verteidigung.

Wirklich stabilisiert zeigte sich das deutsche Defensivkonstrukt jedoch nicht. Im Gegenteil: Nach Abstimmungsproblemen zwischen dem zurückgefallenen Joshua Kimmich und Ginter kam Xherdan Shaqiri am Fünfmeterraum frei zum Abschluss, Manuel Neuer lenkte den Schuss stark zur Ecke (4.). Die folgende Ecke brachte die Schweizer Führung: Robin Gosens köpfte die Hereingabe noch aus dem Strafraum, der Ball wurde jedoch direkt zurückgebracht. Weil Rüdiger und Kimmich das Abseits aufhoben und Neuer auf der Linie blieb und schlecht stand, köpfte Gavrinovic über ihn hinweg ins Tor (5.).

Nervöser deutscher Spielaufbau

Der Schock zum Spielbeginn zog ein nervöses Aufbauspiel des DFB-Teams nach sich. Neuer blieb mit einem lässigen Chip-Pass an Haris Seferovic hängen, der zunächst allein auf das Tor ging, in höchster Not jedoch von Rüdiger gestoppt wurde (17.). Nach einem Fehlpass an der Mittellinie von Jubilar Toni Kroos, der sein 100. Länderspiel bestritt, kamen die Schweizer zum nächsten Tor: Rüdiger rückte ungestüm aus der Restverteidigung heraus und ließ den in Richtung Strafraum gestarteten Freuler allein. Der Schweizer wurde rechts im Strafraum von Seferovic bedient und lupfte sehenswert über den herausgeeilten Neuer (26.).

Für Deutschlands Antwort zeichnete sich Havertz verantwortlich: Der 20-Jährige setzte sich in der gegnerischen Hälfte stark gegen Fabian Schär durch und bediente den links in den Strafraum gestarteten Werner, der gegen die Laufrichtung von Keeper Yann Sommer ins lange Eck vollendete (28.). In der zweiten Hälfte pflückte Havertz einen halbhohen Pass von Schär technisch stark aus der Luft, zog in den Strafraum und schob vor Sommer ein (55.).

Die Defensivprobleme konnten die eigenen Treffer jedoch nicht kaschieren: Nur Sekunden nach dem Ausgleich scheiterte Seferovic nach einer Kombination zwar doppelt an Neuer, Gavranovic aus dem Rückraum schoss im dritten Versuch jedoch wuchtig ein (56.). Zuvor hatte es Kimmich verpasst, den Ball aus dem Fünfmeterraum zu klären. Auf der Gegenseite schob Gnabry eine Hereingabe von Werner mit der Hacke ins lange Eck (60.). Für mehr reichte es jedoch nicht. In der Nachspielzeit sah Schär Gelb-Rot.

hba
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