Kritik an Trainer Hiddink Niederlande erkennen "strukturelles" Problem

Die EM-Qualifikation in Gefahr, die Auftritte schwach und einfallslos: Der niederländische Fußballdirektor Bert van Oostveen hat ein Krisentreffen mit dem Trainerstab angekündigt. Einstige Nationalspieler fordern bereits, Nationaltrainer Guus Hiddink zu entlassen.
Nationaltrainer Guus Hiddink: "Wir spielen zu langsam"

Nationaltrainer Guus Hiddink: "Wir spielen zu langsam"

Foto: OLAF KRAAK/ AFP

Hamburg - Nach den enttäuschenden Auftritten in der Qualifikation zur Europameisterschaft 2016 sorgen sich die Niederlande um ihre Nationalmannschaft. Nach der 1:2-Niederlage gegen Tschechien verlor das Team auch in Island (0:2). "Was wir beim letzten Mal als Zwischenfall angesehen haben, erhält jetzt einen strukturellen Charakter", sagte Bert van Oostveen.

Der Direktor des Königlich-Niederländischen Fußballverbandes (KNVB) hat zudem ein Krisengespräch angekündigt. Er wolle sich in den kommenden Tagen mit Bondscoach Guus Hiddink und dem Trainerstab treffen. "Wir werden alles analysieren. Das wird schneller und intensiver sein als nach dem Tschechien-Spiel", sagte Oostveen. Über das Ergebnis wolle er im Voraus nicht spekulieren.

Hiddink hatte die Nationalmannschaft nach der Weltmeisterschaft in Brasilien übernommen und trat damit die Nachfolge von Louis van Gaal an. Unter seiner Verantwortung konnte "Oranje" bislang nur das Qualifikations-Spiel gegen Kasachstan gewinnen (3:1). Der Rückstand auf einen sicheren EM-Startplatz beträgt bereits sechs Punkte.

"Seine Fußballvision ist veraltet"

Einstige niederländische Nationalspieler fordern bereits Konsequenzen infolge der schwachen Leistungen. Besonders Ronald de Boer kritisierte Hiddink massiv: "Er hat keinen Plan. Er gibt den Spielern nicht an, welche Richtung er einschlagen will." De Boer absolvierte 67 Länderspiele und wurde 1998 WM-Vierter mit den Niederlanden. "Bei allem Respekt - Hiddink ist jetzt 67 Jahre alt. Es ist mit ihm ein wenig vorbei. Seine Fußballvision ist veraltet", sagte er.

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WM-Dritter in der Krise: Niederländischer Niedergang

Foto: Hassan Ammar/ AP/dpa
rzi/sid
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