Niedersachsen-Derby Lieberknecht und Slomka appellieren an die Fans

Emotionen ja, aber keine Gewalt: Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht und Hannover-Coach Mirko Slomka haben die Anhänger ihrer Clubs vor dem Niedersachsen-Derby aufgefordert, respektvoll miteinander umzugehen. Auch die Kapitäne rufen die Fans zu einem fairen Umgang miteinander auf.
Braunschweig-Trainer Lieberknecht: "Emotionen gehören dazu"

Braunschweig-Trainer Lieberknecht: "Emotionen gehören dazu"

Foto: Fredrik Von Erichsen/ dpa

Hamburg - Wenige Tage vor dem brisanten Niedersachsen-Derby zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig haben die Trainer der beiden Fußball-Bundesligisten zu Respekt und Vernunft aufgerufen. "Jedes Derby auf der Welt bringt Emotionen mit sich. Wenn alles in einem gesunden Rahmen bleibt, dann haben solche Spiele eine große Bedeutung und Berechtigung im Fußball", sagte Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht. "Emotionen gehören dazu, aber immer auf der sportlichen Ebene." Slomka ergänzte: "Rivalität ist super, wenn alles friedlich bleibt und die Konkurrenz nicht ausartet. Der Respekt vor dem Rivalen ist immer wichtig."

Am Freitagabend (20.30 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE) treffen beide Teams erstmals seit über 37 Jahren wieder in der Bundesliga aufeinander. Das Spiel in Hannover findet unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt. Zwischen beiden Clubs und vor allem den Fans herrscht seit Jahrzehnten eine enorme Rivalität.

Lieberknecht und Slomka sowie die Kapitäne Dennis Kruppke (Braunschweig) und Steven Cherundolo (Hannover) sind in dieser Woche auch in Radiospots zu hören, in denen sich jeder mit folgendem Satz an die Fans wendet: "Wir sind und bleiben gemeinsam fair - auf dem Platz in den 90 Minuten und auch vor und nach dem Spiel."

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Die Trainer stellten auch ihre eigene Verantwortung rund um das Derby heraus. "Eins ist völlig klar: Torsten Lieberknecht und ich wollen mit unseren Mannschaften jeweils unbedingt das Spiel gewinnen. Als Trainer haben wir aber eine besondere Verantwortung, vor dem Spiel kein Öl ins Feuer zu gießen, sondern unsere Worte mit Bedacht zu wählen. Es darf keine emotionalen Kurzschlusshandlungen geben", sagte Slomka.

Lieberknecht will vor dem Duell gar nicht erst an mögliche Ausschreitungen denken: "Damit beschäftige ich mich nicht. Und ich möchte mich auch danach nicht damit beschäftigen. Was mir Freude bereitet, ist, dass wir uns in der ersten Liga begegnen."

Aus Sicherheitsgründen wird Hannover statt der möglichen 49.000 Karten nur 47.200 Tickets verkaufen. "Vier Blöcke bleiben frei", sagt 96-Stadionchef Thorsten Meier. Damit werden "Pufferzonen zwischen dem neutralen Bereich und dem Fan-Bereich" geschaffen. Der Club verzichtet damit auf rund 45.000 Euro Einnahmen.

Sportlich ist das Spiel für beide Teams enorm wichtig. Der Elfte Hannover will nach der Pleite gegen Werder Bremen nicht weiter in Richtung Tabellenkeller abrutschen. Braunschweig hingegen will den Schwung infolge des Heimsieges gegen Bayer Leverkusen nutzen und mit einem weiteren Erfolg das Tabellenende verlassen.

ham/dpa
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