Kovac-Wechsel Bobic kritisiert FC Bayern als "unprofessionell"
"Ich bin der Meinung: Man will etwas von uns. Dann muss auch jemand anrufen", sagte Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic nach der Bekanntgabe des Wechsels des Eintracht-Trainers Niko Kovac zum FC Bayern. Seine Kritik zielte dabei weniger auf den Transfer an sich, sondern auf die Rahmenbedingen: "Dass Informationen innerhalb kürzester Zeit nach außen geflossen sind - und das sicherlich nicht aus Frankfurt - ist sehr ärgerlich, unprofessionell und respektlos."
Vor der Verpflichtung Kovacs als Nachfolger von Jupp Heynckes habe von Münchner Seite "keine Kontaktaufnahme stattgefunden", sagte Bobic. Kovac selbst bestätigte Bobics Darstellung: "Dass das alles so schnell rausgekommen ist, lag sicher nicht an mir oder an Fredi."
Bobic beschwerte sich zudem über den Zeitpunkt der Bekanntgabe des Wechsels. Die Eintracht tritt am Samstag gegen den direkten Konkurrenten um einen Champions-League-Platz, Bayer Leverkusen, an (15.30 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE). Diese Umstände verschärften seinen Ärger, sagte der 46-Jährige: "Deshalb die klare Kritik, weil es eine Situation ist, in der es für uns um sehr viel geht." Neben den Spielen gegen Hertha BSC, den HSV und Schalke 04 muss Frankfurt am drittletzten Spieltag beim FC Bayern antreten.
Die Existenz der Ausstiegsklausel, mit welcher der FC Bayern den Trainer aus dem Vertrag kauft, bestätigte der Sportvorstand. Diese Informationen seien allerdings "aus einer anderen Großstadt" an die Öffentlichkeit geflossen. Bobics Fazit: "Das sind eben die Bayern, und die haben ihr Ding gemacht und an sich gedacht."