Gelb-Rot gegen Freiburg-Profi DFB annulliert umstrittenen Petersen-Platzverweis

Schiedsrichter Tobias Stieler, Nils Petersen
Foto: imago/ Sven SimonDas Bundesgericht des Deutschen Fußball-Bundes hat den Platzverweis gegen Nils Petersen annulliert und der Berufung des Freiburger Stürmers stattgegeben. Wie der DFB mitteilte, hat das Bundesgericht die erste Gelbe Karte gegen den Angreifer im Bundesligaspiel am vergangenen Samstag beim FC Schalke 04 (0:2) für unwirksam erklärt. Damit wurde gleichzeitig die darauf mitbegründete Gelb-Rote Karte aufgehoben. Petersen ist nun im Heimspiel am Samstag gegen den VfL Wolfsburg spielberechtigt.
Was war passiert?
In der 64. Minute sah Petersen die Gelbe Karte von Schiedsrichter Tobias Stieler. Oder besser: Er sah sie nicht. Denn Petersen stand mit dem Rücken zum Unparteiischen, als dieser die Karte zückte. Zwar wurde der Stürmer von Stieler angetippt. Dennoch behauptete er später, er habe die Verwarnung nicht mitbekommen. In der 67. Minute gab es für den Torjäger dann Gelb-Rot, erneut wegen Meckerns.
Keine Grundlage für einen Platzverweis
"Die erste Gelbe Karte gegen Nils Petersen wurde nicht ordnungsgemäß erteilt. Daher hat sie mangels Kundgabe auch keine Wirkung erlangt", erklärte Achim Späth, der Vorsitzende des DFB-Bundesgerichts. "Die Gelbe Karte wurde in seinem Rücken gezeigt." Es sei nach Ansicht des Bundesgerichts unstrittig, dass der Schiedsrichter den Spieler ordnungsgemäß verwarnen wollte, Petersen dies aber nicht wahrgenommen habe. "Damit wurde die Gelbe Karte nicht rechtswirksam. Eine solche 'stille Verwarnung' kann keine Grundlage für einen späteren Platzverweis sein", sagte Späth.
Erst am Mittwoch hatte das DFB-Sportgericht Petersens Einspruch gegen den Platzverweis in mündlicher Verhandlung verworfen. Eine Annullierung sei "nur bei einem offensichtlichen Irrtum des Schiedsrichters möglich", hieß es damals: "In diesem Fall lag allerdings ein offensichtlicher Irrtum des Spielers vor, nicht ein solcher des Unparteiischen."
Noch kein Urteil ist im Verfahren des DFB-Kontrollausschusses gegen den Freiburger Trainer Christian Streich gefällt worden. Der Chefcoach hatte sich bei dem Platzverweis für Petersen derart aufgeregt, dass er nur mit Mühe von seinen Assistenten zurückgehalten werden konnte und auf die Tribüne verbannt wurde.