Rassismus und Aufruf zum Mord
Uefa sperrt aserbaidschanischen Fußballfunktionär lebenslang
Nurlan Ibrahimov darf nie wieder an »fußballerischen Aktivitäten« der Uefa teilnehmen. Der Pressesprecher des aserbaidschanischen Klubs Qarabag Agdam hatte in den sozialen Medien zu Gewalt gegenüber Armeniern aufgerufen.
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Die Europäische Fußball-Union (Uefa) hat Nurlan Ibrahimov vom aserbaidschanischen Meister Qarabag Agdam lebenslang für »alle fußballerischen Aktivitäten« gesperrt. Die Kontroll-, Ethik- und Disziplinarkammer sei zu diesem Urteil gekommen, heißt es in einer Mitteilung der Uefa.
Darüber hinaus wurde gegen den Verein, bei dem Ibrahimov als Pressechef arbeitet, eine Geldstrafe in Höhe von 100.000 Euro verhängt. Die Uefa will sich demnach auch beim Weltverband Fifa dafür stark machen, dass der Ausschluss Ibrahimovs weltweit verhängt wird. Mit der Entscheidung wurde ein vorläufiges Urteil von Anfang November bestätigt.
Ibrahimov hatte in den sozialen Medien zur Tötung von Armeniern aufgerufen. Der armenische Fußballverband hatte Beschwerde eingereicht und einen Ausschluss des Klubs aus dem europäischen Wettbewerb gefordert.
Aserbaidschan und Armenien befinden sich seit Jahrzehnten in einem Konflikt um die Südkaukasusregion Bergkarabach. In dem jüngsten Krieg, der am 27. September begonnen hatte, holte sich Aserbaidschan weite Teile des Anfang der Neunzigerjahre verlorenen Gebiets zurück. Das Land sah sich dabei von seinem »Bruderstaat« Türkei unterstützt. Armenien sieht Russland als seine Schutzmacht.