Mintzlaff wechselt zum Hauptsponsor RB Leipzig verliert seinen Chef

Oliver Mintzlaff
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Drei Jahre nach Ralf Rangnick verliert RB Leipzig das letzte prägende Gesicht seines Aufstiegs. Geschäftsführer Oliver Mintzlaff verlässt den Klub und wechselt zum 15. November zu Hauptsponsor Red Bull. Der 47-Jährige, der 2014 an die Spitze des damaligen Zweitligisten gekommen war, wird beim Getränkekonzern aus Österreich nach dem Tod von Gründer Dietrich Mateschitz einer von drei neuen Geschäftsführern und verantwortet sämtliche Sportinvestments des Unternehmens. Das teilte der Klub mit.
Mintzlaff werde dem Klub aber »weiterhin verantwortungsvoll verbunden bleiben und steht dem Verein künftig als Aufsichtsrat zur Verfügung«, hieß es in der RB-Mitteilung. Nach Klubangaben ist die Nachfolge von Mintzlaff, der 2014 Vorstandsvorsitzender und 2016 Geschäftsführer wurde, noch nicht geregelt. In der Geschäftsführung verbleiben damit vorerst Florian Hopp und Johann Plenge. Durch die Verpflichtung von Max Eberl als neuen Geschäftsführer Sport ist man auf der sportlichen Ebene aufgestellt. Der frühere Gladbacher soll eigentlich am 15. Dezember seinen Job antreten, wird dies aufgrund des Abgangs von Mintzlaff womöglich früher tun.
Oliver Mintzlaff tritt mit Wirkung zum 15. November 2022 von seinen Ämtern als Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender von RB Leipzig zurück.
— RB Leipzig (@RBLeipzig) November 4, 2022
Dieser Schritt erfolgt aufgrund der neuen Verantwortung als CEO Corporate Projects & New Investments bei Red Bull.
Wie Mateschitz' Sohn Mark in einem Brief an die Mitarbeiter schrieb, sei diese Teamlösung der Wunsch von ihm und seinem am 22. Oktober verstorbenen Vaters gewesen und werde von »unseren thailändischen Partnern unterstützt«. Zu der Dreierspitze gehören neben Mintzlaff außerdem Franz Watzlawick und Alexander Kirchmayr.
Mintzlaff wird auch für die sportlichen Projekte des Konzerns zuständig sein, zu denen die Fußball-Klubs aus Leipzig, New York und Salzburg, die beiden Eishockey-Klubs aus München und Salzburg sowie das Formel-1-Team um Weltmeister Max Verstappen gehören. Auch den TV-Sender Servus-TV soll er verantworten.
Mintzlaff hatte in der Vergangenheit intern wiederholt angedeutet, dass er seine Zukunft nicht auf immer und ewig bei RB Leipzig sieht. Ins Bild passt, dass Mintzlaff im Sommer ein angebliches Angebot des FC Chelsea ausschlug.
Nach dem Abgang von Rangnick 2019 gab Mintzlaff auch im sportlichen Bereich des Klubs die Richtung vor. Bisweilen bevorzugte der frühere Leichtathlet Alleingänge. Die enge Beziehung zu Rangnick zerbrach über die Jahre, man trennte sich nicht in Harmonie. Kürzlich wurden die Differenzen jedoch ausgeräumt und das Duo zeigte sich wieder gemeinsam in einer Loge. Vor dem Spiel gegen Bayern München am 20. Januar soll Rangnick offiziell verabschiedet werden – nun könnte es ein doppeltes Adieu geben.