Phantom-Tor Koch dämpft Hoffenheims Hoffnung auf Wiederholungsspiel

DFB-Vizepräsident Koch: "Bloß nichts falsch machen"
Foto: Getty ImagesHamburg - Nach dem zweiten Phantom-Tor der Bundesliga-Geschichte hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) die Fifa in die Pflicht genommen. "Der Ball liegt jetzt bei der Fifa. Wir haben sie am Samstag angerufen, damit wir ja nichts falsch machen", sagte DFB-Vizepräsident Rainer Koch beim TV-Sender Sport1. "Eigentlich ist die Tatsachenentscheidung ein Schutz für die Schiedsrichter. In diesem Fall wird sie aber zum Boomerang. Hier müssen Lösungen gefunden werden."
Laut Koch liegt der Präzedenzfall 16 Jahre zurück. "Der entscheidende Fall ist das Spiel 1860 München gegen den Karlsruher SC aus dem Jahr 1997, als ein Tor von Thomas Häßler fälschlicherweise gegeben wurde", sagte Koch: "Damals hat die deutsche Gerichtsbarkeit auf Wiederholung gepocht, aber die Fifa hat den Fall einkassiert und hat auf die Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters hingewiesen."
Vieles spricht dafür, dass bei dem Ende Oktober erwarteten Urteil die Tatsachenentscheidung Bestand hat und es kein Wiederholungsspiel geben wird. "Die Fifa ist nun einmal die oberste Regelhüterin", so Koch.
Hoffenheims Profifußball-Leiter Alexander Rosen unterstrich dagegen noch einmal, dass aus seiner Sicht nur ein Wiederholungsspiel in Frage kommt. "Wir berufen uns auf einen Regelverstoß des Schiedsrichters. In den Statuten steht: Ein Tor darf nicht gegeben werden, wenn Zweifel bestehen. Und Felix Brych hat im Interview nach dem Spiel Zweifel an seiner Entscheidung geäußert, und das fechten wir an", sagte Rosen: "Wir wissen aber auch, dass die deutsche Sportgerichtsbarkeit auf die Fifa angewiesen ist. Ich wäre aber sehr enttäuscht, wenn das Spiel nicht wiederholt wird."
Am Sonntagnachmittag verkündete der Verein deshalb auf seiner Homepage, dass die TSG "dem Deutschen Fußball Bund (DFB) am Samstagabend offiziell einen Einspruch gegen die Wertung des Heimspiels gegen Bayer 04 Leverkusen (1:2) übermittelt" habe.
Zunächst wird das Sportgericht unter dem Vorsitz von Hans E. Lorenz den Protest der Hoffenheimer gegen die Wertung des Punktspiels vom Freitagabend gegen Leverkusen (1:2) unter die Lupe nehmen. Der Leverkusener Stefan Kießling setzte in der 70. Minute einen Kopfball nach einer Ecke neben das Tor, durch ein Loch im Netz landete der Ball aber dennoch im Gehäuse. Das komplette Schiedsrichter-Gespann um Brych übersah dies und erkannte auf Tor.
