

Hamburg - Felix Magath übernimmt das Traineramt beim englischen Erstligisten FC Fulham. Der 60-Jährige tritt seinen neuen Job beim Tabellenletzten der Premier League sofort an. Er unterschrieb einen Vertrag bis zum Ende der Saison 2014/2015.
"Es geht wieder los, ich kehre in den Fußball zurück. Ab sofort bin ich Manager beim FC Fulham", schrieb Magath auf seiner Facebook-Seite. "Ein phantastisches Arbeitsumfeld für jeden Trainer und Fußballer. Dieser traditionsreiche, großartige Verein und sein Besitzer Shahid Khan haben mich völlig überzeugt und mir die Verantwortung als Manager übertragen."
Bis Donnerstag war Magath noch als neuer Coach beim Hamburger SV im Gespräch. Der abstiegsbedrohte Club und der Trainer konnten sich jedoch nicht einigen.
Bei Fulham wird Magath Nachfolger von René Meulensteen, der erst am 1. Dezember Martin Jol abgelöst hatte. Zu Meulensteen machte Fulham zunächst keine Angaben, der Niederländer bestätigte seinen Rauswurf aber der BBC. "Das war wohl eine Panikreaktion der Verantwortlichen, die den Verein mit allen Mitteln vor dem Abstieg retten wollen", so Meulensteen.
Für den Club spielen unter anderem die beiden Deutschen Lewis Holtby und Sascha Riether. Mit erst sechs Siegen aus 26 Spielen muss Fulham um den Klassenerhalt zittern, der rettende 17. Platz ist vier Punkte entfernt. Seit dem 1. Januar hat das Team keine Partie mehr gewinnen können. Das nächste Pflichtspiel der Londoner ist am 22. Februar, dann trifft das Team auf den direkten Konkurrenten West Bromwich Albion.
Fulham-Geschäftsführer Alistair Mackintosh sprach von einem "wunderbaren Tag für den Club", der nun wieder Hoffnung schöpfen könne: "Ich bin froh, dass ich nun so einen erfahrenen Mann an meiner Seite habe, wir werden uns gut ergänzen und prima zusammenarbeiten."
Magath hatte bis Oktober 2012 den VfL Wolfsburg trainiert, den er vor seinem Wechsel zu Schalke 04 in einer ersten Amtszeit 2009 sensationell zum deutschen Meistertitel geführt hatte. Auch mit dem FC Bayern wurde er zweimal nationaler Champion sowie Pokalsieger.
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Trainer Felix Magath war Mitte September beim Zweitligisten FC Fulham entlassen worden. Nun gibt es vermeintliche Enthüllungen über seine Methoden. Gegen die Behauptungen der britischen Presse will der 61-Jährige mit einem Anwalt vorgehen.
Es ist das Ende einer kurzen und erfolglosen Amtszeit in England. Erst im Frühjahr hatte er den Posten bei Fulham angetreten. Die große Zeit des Trainers Felix Magath scheint vorbei.
Nach Anfängen in Bremerhaven startete Magath seine professionelle Trainerkarriere beim Hamburger SV. Dort wurde er in der Saison 1995/1996 zum Cheftrainer ernannt. Im Mai 1997 wurde Magath beim HSV beurlaubt. Das Team stand kurz vor Saisonende auf einem Abstiegsplatz.
Nach seiner Zeit beim HSV übernahm Magath 1997 den Trainerposten beim Zweitligisten 1. FC Nürnberg. Er führte den "Club" zurück in die Bundesliga.
Ein Jahr später heuerte Magath bei Werder Bremen an. Er übernahm den Verein im Oktober 1998 am achten Spieltag auf dem letzten Tabellenplatz. Ein halbes Jahr später stieg er vorzeitig aus seinem Vertrag aus.
In Frankfurt übernahm Magath 1999 mit der Eintracht erneut einen Klub, der am Tabellenende stand. Er schaffte mit Frankfurt den Klassenerhalt, wurde jedoch 2001 nach einer Niederlage gegen den 1. FC Köln erneut entlassen.
Auch beim VfB Stuttgart wurde Magath zunächst als Feuerwehrmann geholt. Er verhinderte den Abstieg und führte den VfB wieder in die Spitzengruppe der Liga. 2003 wurde er mit Stuttgart Vizemeister.
Ab der Saison 2004/2005 trainierte Magath den FC Bayern München. Er gewann mit den Bayern 2005 und 2006 jeweils die Meisterschaft und den DFB-Pokal. Im Januar 2007 wurde Magath beurlaubt und von seinem Vorgänger Ottmar Hitzfeld ersetzt.
Vom FC Bayern ging es für Magath nach Wolfsburg, wo er 2009 mit dem VfL überraschend die erste Deutsche Meisterschaft holte.
2009 wechselte Magath nach Schalke. Dort war er als Trainer und Manager in Personalunion angestellt, bevor 2011 die Trennung folgte.
Seine zweite Amtszeit in Wolfsburg begann Magath am 18. März 2011.
Sie war aber ungleich erfolgloser als die erste. Schon nach eineinhalb Jahren musste Magath wieder gehen. Zuvor hatte er den schlechtesten Saisonstart in der Wolfsburger Bundesligageschichte zu verantworten.
Danach wurde es ruhig um Magath. In der Bundesliga schien es keine Interessenten mehr zu geben.
Das änderte sich Anfang Februar. Der HSV signalisierte Interesse an Magath und verhandelte mit dem 60-Jährigen, man konnte sich allerdings nicht einigen. Nur einen Tag nach dem Ende der Gespräche heuerte Magath beim FC Fulham an.
Es war eine sensationelle Verpflichtung: Magath war der erste deutsche Trainer in der Premier League. Zuvor war er seit Oktober 2012 ohne Job. Als sogenannter Feuerwehrmann sollte er die "Cottagers" vor dem Abstieg retten. Das misslang, auch in der zweiten Liga ging der Absturz weiter, nach dem siebten Spieltag (sechs Niederlagen) wurde Magath beim Londoner Klub entlassen.
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