Ermittlungen in der Premier League Manchester City droht Strafe nach Verstößen gegen Finanzregeln

Manchester City soll die Öffentlichkeit über Ausgaben getäuscht haben
Foto: Mike Egerton / dpaDer englische Fußball-Meister Manchester City muss sich wegen mutmaßlicher Verstöße gegen die Finanzregeln der Premier League verantworten. Wie die englische Fußball-Spitzenliga am Montag mitteilte, hat sie eine unabhängige Kommission damit beauftragt, die Vorwürfe gegen den von Scheichs aus Abu Dhabi alimentierten Klub zu untersuchen.
Demnach soll Man City während insgesamt neun Spielzeiten zwischen 2009 und 2018 gegen geltende Regeln verstoßen haben. Die Liga wirft den Klubverantwortlichen vor, unkorrekte Finanzinformationen bereitgestellt zu haben, »insbesondere in Bezug auf ihre Einnahmen (einschließlich Sponsoring-Einnahmen), ihre verbundenen Parteien und ihre Betriebskosten«, hieß es in der Mitteilung . Man City äußerte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen.
Die Untersuchung mit angestoßen hatte eine Artikelserie des SPIEGEL vom November 2018 im Rahmen der Football-Leaks-Berichterstattung. Manchester City hatte Kosten aus dem Klub ausgelagert und damit in der Bilanz versteckt. Zudem deutete die interne Kommunikation der Vereinsmanager an, dass Sponsoreneinnahmen aus Abu Dhabi in Wahrheit weitere geheime Finanzspritzen des Klubbesitzers darstellten.
Lesen Sie hier die vier Teile der Artikelserie »Damned Man City«: Der Schummel-Scheich , Geheimprojekt Langbogen , Wie Pep Guardiola angeworben wurde , Das Recht des Stärkeren.
Europapokal-Sperre noch abgewendet
Die Enthüllungen hatten schon einmal beinahe Konsequenzen für den Klub: Im Jahr 2020 wehrte sich Man City vor dem europäischen Sportgerichtshof Cas erfolgreich gegen eine zweijährige Sperre im Europapokal. Die Europäische Fußball-Union Uefa hatte die Sperre wegen »ernsthafter Verstöße« gegen die Regeln des Financial Fair Play verhängt. Die Uefa bezog sich damals auf einen Zeitraum zwischen 2012 und 2016.