Premier League Liverpools Stürmer Suárez beißt Gegenspieler

Gegenspieler Ivanovic, Suárez: In den Arm gebissen
Foto: Michael Regan/ Getty ImagesHamburg - Dass Liverpools umstrittener Angreifer Luis Suárez über den nötigen Biss für den Profifußball verfügt, hat der Mann aus Uruguay schon mehrfach nachhaltig bewiesen. In der Partie gegen den FC Chelsea hat Suárez das jetzt allerdings zu wörtlich genommen: Der 26-Jährige biss seinem Gegenspieler Branislav Ivanovic unbemerkt vom Schiedsrichter in den Oberarm.
Als sei das nicht genug, verursachte er beim 2:2 (0:1) gegen die "Blues" nicht nur einen Handelfmeter, sondern erzielte in der siebten Minute der Nachspielzeit dann auch noch den Ausgleich für Liverpool.
Am Abend entschuldigte sich Suárez auf Twitter . "Was heute Nachmittag passiert ist, tut mir leid", schrieb der Angreifer: "Ich entschuldige mich bei Ivanovic und der gesamten Fußballwelt für mein unverzeihliches Verhalten. Es tut mir so leid!" Vom Verein wurde Suárez am Montag mit einer Geldstrafe in unbekannter Höhe belegt, der Angreifer will die Summe an die Hinterbliebenen der Opfer der Hillsborough-Katastrophe von 1989 spenden. "Ich habe den Club darum gebeten", sagte Suárez, dem vom englischen Verband zudem eine Sperre droht.
Suárez hatte schon einmal einen Gegenspieler gebissen
Chelsea fällt mit dem Last-Minute-Remis mit nun 62 Punkten auf Rang vier hinter hinter den FC Arsenal (63) zurück - allerdings hat das Team von Interimscoach Rafael Benítez noch eine ausstehende Nachholpartie.
Die West-Londoner, bei denen der mit einer Oberschenkel-Blessur angeschlagene Marko Marin nicht im Kader stand, waren an der Anfield Road zweimal in Führung gegangen - durch den Brasilianer Oscar (26. Minute) und den belgischen Star Eden Hazard, der den von Suárez verursachten Elfmeter verwandelte (57.).
Doch die "Reds" konnten durch Ex-Chelsea-Akteur Daniel Sturridge (52.) und Suárez (90.+7) jeweils ausgleichen. Für den Nationalstürmer Uruguays war es das 23. Saisontor.
Bereits im November 2010, als er noch bei Ajax Amsterdam spielte, hatte Suárez einen Gegenspieler in die Schulter gebissen. Sein Club hatte ihn damals für zwei Partien gesperrt, der niederländische Fußballverband KNVB die Strafe später auf sieben Spiele erhöht. Zuvor war er bereits bei der WM 2010 in Südafrika negativ aufgefallen: Im Viertelfinale gegen Ghana verhinderte Suárez einen Gegentreffer, indem er in der Verlängerung den Ball mit der Hand auf der Torlinie klärte. Dafür sah er zwar die Rote Karte, doch der Ghanaer Asamoah Gyan verschoss den Strafstoß, und Uruguay setzte sich später 4:2 im Elfmeterschießen durch. Später sagte Suárez, er habe absichtlich die Hand benutzt, "um das Turnier für uns zu retten". Zudem bejubelte er Gyans Fehlschuss.
Auch seit seinem Wechsel nach Liverpool ist Suárez etliche Male negativ aufgefallen: zum einen wegen mehrerer Schwalben im Strafraum; zum anderen, weil er Manchester Uniteds Patrice Evra rassistisch beleidigt haben soll. Im Dezember 2011 wurde er deswegen vom englischen Fußballverband FA für acht Spiele gesperrt und zu einer Geldstrafe in Höhe von 40.000 Euro verurteilt. Suárez bestritt die Vorwürfe.