Fotostrecke

Fan-Feiern: Deutsche jubeln, Engländer trauern

Foto: Markus Schreiber/ AP

Reaktionen "Wir waren in allen Belangen überlegen"

WM-Zitate - Reaktionen nach dem Spiel Deutschland gegen England


DAS TEAM

Thomas Müller, zweifacher Torschütze: "Jetzt steuern wir auf unser großes Ziel hin. Ich habe auf jeden Fall in meiner Vitrine noch einen Platz frei. (...) Jetzt ist es wieder ausgeglichen mit Wembley damals. Mein Ziel ist es, Weltmeister zu werden. Ich freue mich auch für Mesut. Wir profitieren auf dem Platz sehr voneinander."

Lukas Podolski, Torschütze: "Die wichtigsten Spiele sind immer etwas Besonderes. Das sind die K.o.-Spiele, da sind die Deutschen immer da. Wir haben von hinten bis vorne eine gute Leistung gezeigt und auch in dieser Höhe verdient gewonnen. Nach diesem Spiel ist die breite Brust erstmal da. Wir wissen, was wir drauf haben und wollen noch drei Spiele dableiben."

Fotostrecke

Das Spiel in Bildern: Neuer im Glück - Müller völlig losgelöst

Foto: JEWEL SAMAD/ AFP

Miroslav Klose, Torschütze: "Gegen Ghana haben wir nicht umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Heute dagegen waren wir von der ersten Minute an im Spiel, waren griffig und haben sicherlich auch verdient gewonnen. Wir haben gezeigt, dass wir eine Klasse-Mannschaft haben. Wir denken jetzt von Spiel zu Spiel. Unser Ziel war das Halbfinale, und das wollen wir auch erreichen."

Philipp Lahm, Kapitän: "Es freut uns, dass in Deutschland alle feiern können. Wir haben in der Kabine das eine oder andere Bier getrunken. Mehr nicht, denn wir haben ja das Viertelfinale vor der Brust. Der Sieg gibt uns dafür viel Mut."

Bastian Schweinsteiger, Mittelfeldstar: "Heute hatten wir eine gute Taktik, jeder hat mitgemacht. Wir haben auch gut in der Deckung gestanden. Im Mittelfeld haben wir viele Bälle gewonnen und dann gute Chancen gehabt. Natürlich gibt uns das Selbstvertrauen für das nächste Spiel."

Fotostrecke

DFB-Einzelkritik: Klose geheilt, Müller überragend

Foto: FRANCOIS-XAVIER MARIT/ AFP

Manuel Neuer, deutscher Torwart: "Nachdem ich mich umgedreht habe, habe ich mich nur auf den Ball konzentriert. Gerade bei der Doping-Kontrolle habe ich gesehen, dass er drin war. Ich habe schnell versucht, nach vorne zu spielen, damit die Schiedsrichter nicht daran denken, dass der Ball drin war. Wir gehen aus diesem Spiel mit einer breiten Brust und wollen natürlich das Halbfinale erreichen."

Joachim Löw, Bundestrainer: "Das war heute eine über weite Strecken grandiose Leistung meiner jungen Mannschaft. Das hat schon Spaß gemacht, da zuzuschauen. Heute haben wir mit viel Überzeugung gespielt, mit viel Mut. Es war sicher richtig, dass wir nach der Halbzeit auf das dritte Tor gedrängt haben. Wir wussten, dass die Engländer aufmachen mussten - und wir haben zwei tolle Konter gefahren. Thomas Müller ist im Sechzehner unnachahmlich. Wir waren heute entschlossener als gegen Ghana, das war der Schlüssel zum Sieg."

Arne Friedrich, Abwehrstütze: "Ich bin mental gut drauf, körperlich fit und hoffe, dass es so weitergeht. Wir wollen erstmal schauen, wer gewinnt, dann sehen wir weiter."

Mesut Özil, Torvorbereiter: "Wir haben eine sehr gute Leistung gegen ein Weltklasse-Team gezeigt. Gegen England 4:1 zu gewinnen, das schafft nicht jeder. Wir müssen jetzt auf dem Boden bleiben und uns auf das nächste Spiel konzentrieren. Nach dem Ghana-Spiel hat mich die Mannschaft gut unterstützt und aufgebaut. So bin ich heute aufgeblüht und konnte mein Spiel machen."

Per Mertesacker, Innenverteidiger: "Wir haben unsere Defensivqualitäten gut eingebracht und über unsere gefährlichen Stürmer erfolgreiche Konter gespielt. Wir haben das Vertrauen des Trainers und können uns auf dem Platz frei bewegen. Nach 1966 sieht man sich immer zweimal im Leben. Ich habe geahnt, dass der Ball drin ist, aber Manuel stand mir im Weg."

Oliver Bierhoff, Teammanager: "Das war eine taktische Meisterleistung vom Jogi. Die Mannschaft hat alles super umgesetzt. Mit einem so klaren Sieg hätte ich nie gerechnet. Es tut mir leid wegen der Torszene. Die Mannschaft hat großes technisches Potenzial. Jetzt ist alles möglich."


DIE CHEFS

Theo Zwanziger, DFB-Präsident: "Ich weiß, dass er (Löw) die Mannschaft formen kann. Da wünscht man sich, dass es mit diesem Trainer weitergeht. Da machen Sie sich keine Sorge, wir werden das regeln. Die Mannschaft ist nach diesen vier Spielen noch selbstbewusster und kompakter geworden. Die Engländer haben die besseren Einzelspieler, aber wir hatten mit Abstand die bessere Mannschaftsleistung."

Franz Beckenbauer, Fußball-Kaiser: "Unsere Mannschaft war einfach besser, den Engländern in allen Belangen überlegen. Sie haben die Engländer ja förmlich auseinandergenommen. Dabei hat man vorher gedacht: Das wird eine enge Kiste. Was Jogi Löw da geformt hat, das kann sich sehen lassen."


DIE ENGLÄNDER

Fabio Capello, Englands Trainer: "Deutschland ist ein großes Team. Sie haben ein tolles Spiel gezeigt. Wir haben ein paar Fehler gemacht, die sie mit Kontern ausnutzten. Die Schiedsrichter haben allerdings noch größere Fehler gemacht. Das nicht gegebene Tor war eines der wichtigsten Dinge des Spiels."

"The Sun": "Die Nation trauert, als die Three Lions zerrissen wurden. England stürzte aus der WM, als der stümperhafte Schiedsrichter in beschämender Weise dem Ausgleichstreffer von Frank Lampard die Anerkennung verweigerte." Im Internet wurde dieser Gedanke wie folgt illustriert: "We can't get no satisfaction" - verziert mit einem Foto von Stadionbesucher Mick Jagger wegen Lampards nicht gegebenem Ausgleichtor in der ersten Halbzeit. mehr darüber...

John Barnes, englischer Ex-Nationalspieler: "Das 2:2 hätte das Spiel noch drehen können. Aber um ehrlich zu sein, wir hatten kein defensives Mittelfeld. Der deutsche Sieg hätte sogar noch höher ausfallen können. Wir müssen endlich akzeptieren, dass man nicht nur in der Premier League guten Fußball spielt."

Gary Lineker, englischer Ex-Fußballstar: "Es war hoffnungslos. Sie waren so schlecht."

James Milner, englischer Mittelfeldspieler: "Das nicht gegebene Tor war der Knackpunkt des Spiels. Das Spiel wäre ganz anders gelaufen. Die Deutschen haben ein gutes Team mit viel Qualität. Sie haben eine gute Chance, die WM zu gewinnen."

Steven Gerrard, englischer Mittelfeldspieler: "Die Deutschen waren die bessere Mannschaft. Sie haben hochverdient gewonnen. Wir waren individuell nicht gut genug. Das nicht gegebene Tor ist keine Entschuldigung. Ich stelle mich nicht hier hin, um zu sagen, wir hätten nur verloren, weil der Schiedsrichter das Tor nicht gegeben hat."

Fotostrecke

Nicht gegebenes Lampard-Tor: "Die Rache für Wembley"

Foto: DYLAN MARTINEZ/ REUTERS

"The Guardian": "Englands Hoffnungen enden während Deutschland zum Sieg spaziert. Ein falsches Gefühl der Überlegenheit und eine ungeordnete Defensive plus eine entsetzliche Entscheidung der Schiedsrichter bescherten England einen Nachmittag zum Vergessen."

"Mirror": "Die Three Lions wurden von den Deutschen 'weggemüllert' - und vom Schiedsrichter. England muss den Schmerz der deutschen Revanche ertragen, als Fabio Capellos Männer einen umstrittenen WM-Abschied hinlegten."

"The Telegraph": "Während sich die englischen Spieler verständlicherweise über die Ungerechtigkeit von Lampards nicht gegebenem Tor ärgerten, war es eine beeindruckende Vorstellung dieser jungen deutschen Mannschaft. Sie haben Englands Schwächen schonungslos entblößt."

"The Times": "Deutschland bereitet England eine WM-Dresche. Özil zerstört Capellos Traum."


DIE PROMINENZ

Angela Merkel, Bundeskanzlerin: "Das war ein tolles Spiel und ein toller Sieg. Ich bin noch ganz bewegt. Der Mannschaft kann man nur gratulieren. Heute hat sozusagen in den Beinen und in den Köpfen alles gestimmt. Das hat zu einem wunderbaren Spiel geführt."

Thomas de Maizière (CDU), Bundesinnenminister: "Das war ein klarer, gut herausgespielter Sieg. Gut, dass es nicht auf das nicht gegebene Tor angekommen ist. Darüber können wir die nächsten 30 Jahre diskutieren. Jetzt geht es Schritt für Schritt weiter."

Michael Schumacher, Formel-1-Rekordweltmeister: "Ich habe die zweite Halbzeit sehen können, und ich bin sehr glücklich über das Ergebnis. Die Art, wie die Jungs gespielt haben, war einfach klasse, so voller Motivation und Passion - was für ein starkes Spiel, Glückwunsch!"

Robert Zollitsch, Erzbischof von Freiburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz: "Es freut mich sehr, dass es Deutschlands Nationalelf gelungen ist, mit diesem 4:1-Sieg über England in der WM 2010 weiter erfolgreich zu bleiben. Es war ein aufregendes Spiel - nicht nur wegen des Wembley-Tors. Gegen England hat unsere Nationalmannschaft erneut streckenweise mit genialen Kombinationen hervorragend gespielt."


DIE ALTVORDEREN

Michael Ballack, verhinderter WM-Spieler: "Riesen-Glückwunsch. Es war ein sensationeller Sieg. Macht weiter so! Die Mannschaft hat schon im ersten Spiel bewiesen, dass sie phantastischen Fußball spielen kann. Aber das war gegen Australien. Dass wir England so klar bezwingen, damit hatte ich nicht gerechnet. Das war eine Marke, die wir hier gesetzt haben. Wir sind jetzt wohl oder übel einer der Mitfavoriten im Turnier."

Hansi Müller, Europameister 1980 und Vize-Weltmeister 1982: "Sicher kann man nicht über das nicht gegebene Tor für England hinweggehen. Der Schiedsrichter muss das Tor geben, dann steht's 2:2. Aber die deutsche Mannschaft hat nach der Pause die richtige Antwort gegeben, die Spieler haben gezeigt, dass sie kicken können. Hättest Du das 2:1 nur über die Zeit geschaukelt, dann hätten die Engländer sagen können: Wir sind betrogen worden. So können sie das nicht."

Karlheinz Förster, Europameister 1980, Vize-Weltmeister 1982/1986: "Man hätte es sich schwerer vorgestellt gegen England. Aber die Engländer haben das bestätigt, was sie zuvor bei dieser WM gezeigt hatten. Wayne Rooney war ein Totalausfall. Die deutsche Mannschaft hat toll gespielt, sie hat an die Leistung des Spiels gegen Australien angeknüpft. Wir hätten das Spiel auch gewonnen, wenn der Schiedsrichter das 2:2 gegeben hätte. Schweinsteiger, Özil und Müller waren Weltklasse."

Paul Breitner, Europameister 1972, Weltmeister 1974: "Man kann so etwas planen, indem man Spielern wie Klose das Vertrauen schenkt. Er weiß, wie er sich dafür zu bedanken hat. Er blüht seit jeher in der Nationalmannschaft auf. Er hat gezeigt, wie er kämpft und nie aufgibt. Mit der Leistung, die die Mannschaft heute gebracht hat, kann sie jederzeit Weltmeister werden."

Jürgen Klinsmann, ehemaliger Bundestrainer: "Das war ein klasse Spiel, vor allem, wie die Mannschaft nach der Halbzeit reagiert hat. Habe das Spiel mit englischen Kollegen angeschaut, sie waren geschockt. Sie haben sich gewundert: Warum kommt England nicht nach? Sie wurden noch nie von einer Mannschaft spielerisch so vorgeführt. Ein fantastischer Tag."

Guus Hiddink, Niederländer, Nationaltrainer der Türkei: "Schade, dass Özil sich für den falschen Pass entschieden hat. Er ist ein moderner Fußballspieler, den ich in meinem Team gut gebrauchen könnte. Deutschland hat jetzt eine ganz andere Spielkultur. Durch die neuen Typen, die leicht spielen, kann man jetzt auch Deutschland genießen. Über das nicht gegebene Tor wird noch Wochen gesprochen werden. Ich appelliere an Platini, Beckenbauer oder Cruyff, endlich Druck auszuüben. TV-Bilder, also elektronische Mittel, müssen eingesetzt werden. Es geht um viel zu viel bei solchen Spielen."


INTERNATIONALES PRESSEECHO

"New York Times": "Deutschland zerschmettert England 4:1 im Achtelfinale von Bloemfontein und fügt Fabio Capellos Team zur WM-Liste der Schande hinzu, auf der schon Frankreich und Italien stehen."

"USA Today": "Deutschland verprügelt England und marschiert."

"Los Angeles Times": "Deutschland schlägt England in die Flucht."

"The Irish Times": "Deutsche Youngster erteilen England eine Lektion."

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten