Rückpass ins Krankenhaus Maradona auf Intensivstation
Buenos Aires - Lokale TV-Stationen in Buenos Aires schalteten am Mittwochmorgen live zur Klinik, in die Maradona kurz zuvor erneut gebracht wurde. Laut Medienberichten klagte der 43-Jährige über Atemprobleme und hatte bei der Einlieferung eine Sauerstoffmaske auf seinem Gesicht. Sein Leibarzt Dr. Alfredo Cahe teilte lediglich mit, sein Patient sei auf Grund eines weiteren "Check up" ins Krankenhaus zurückgekehrt. Maradona habe das Hospital jedoch ohne fremde Hilfe betreten können.

Die Fans im Land des zweimaligen Weltmeisters machen sich dennoch große Sorgen um das inzwischen kugelrunde Fußball-Idol. Viele Anhänger pilgerten, kurz nachdem die Nachricht über die erneute Einlieferung ihres Lieblings ins Krankenhaus gesendet wurde, zur Klinik und befestigten Genesungswünsche an den Wänden. Erst am vergangenen Donnerstag hatte Maradona nach zwölftägigem Aufenthalt die "Clinica Suiza Argentina" in Buenos Aires verlassen und dabei auch den Rat der Ärzte ignoriert, die ihn noch nicht auf dem Weg der Besserung gesehen hatten. "Ich muss hier raus", hatte Maradona seine Flucht vor den Ärzten begründet.
Leibarzt dementiert Drogengerüchte
Heute teilte die Klinikleitung lediglich mit, dass Maradona erneut intensiv behandelt werde. Sie gab allerdings keine weiteren Details zum genauen Gesundheitszustand des Kapitäns der argentinischen Weltmeistermannschaft von 1986 bekannt. Am 18. April war der stark übergewichtige Maradona mit schweren Herz- und Atemproblemen mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus transportiert worden. Maradona, der außerdem an einer Lungenentzündung laborierte, musste nach seinem Zusammenbruch künstlich beatmet werden und lag lange Zeit auf der Intensivstation. Es gab Vermutungen, dass Maradona eine Überdosis Kokain zu sich genommen habe. Von seinem Leibarzt wurden diese Gerüchte allerdings stets dementiert.
"Ich habe dem Tod ins Auge gesehen", sagte Maradona in einem TV-Interview am Freitag vergangener Woche, für das er angeblich 64.000 Euro kassiert haben soll. In den folgenden Tagen hatte man Maradona schon wieder Golf spielen sehen. Allerdings ging er nicht zu Fuß über den Platz, sondern machte es sich in einem Elektrowagen bequem. Maradona ließ es sich zudem nicht nehmen, die anwesende Journalistenschar, die jede seiner Bewegungen aus der Ferne registrierte, mit einem Fernglas zu beobachten. Außerdem schockte er die Kiebitze, als er mit freiem Oberkörper trotz der herbstlichen Temperaturen durch den Garten des Anwesens eines Freundes lief.
Rückkehr nach Kuba geplant
Im TV-Interview hatte Maradona schon wieder Pläne geschmiedet. Am Donnerstag wollte er eigentlich zu einer weiteren Drogenentziehungskur nach Kuba aufbrechen. Auf der Zuckerrohrinsel hatte die einstige "10" der argentinischen Nationalmannschaft mehrmals seine Suchtprobleme bekämpft. Erstmals hatte er sich dort im Jahr 2000 behandeln lassen. Maradona unterhält seit geraumer Zeit ein freundschaftliches Verhältnis zum kubanischen Staatspräsidenten Fidel Castro.
Außerdem wollte sich Maradona einige Zeit in Italien aufhalten. Er wollte eine Fußballschule in Gatteo Mare unweit von Rimini leiten. Die Fußballschule ist im Besitz von Maradonas Freund, dem Ex-Fußballer Salvatore Bagni. Am 21. Mai, dem 15. Geburtstag seiner jüngsten Tochter, wollte er allerdings wieder zurück in Argentinien sein.