Rückschlag für Spanien Top-Torjäger Villa fehlt im Finale
Hamburg - Die spanische Nationalmannschaft muss im EM-Finale am Sonntag (20.45 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE) gegen Deutschland auf Torjäger David Villa verzichten. Dies erklärte Trainer Luis Aragonés am Freitag nach einer Untersuchung des Angreifers: "Villa wird im Endspiel nicht spielen können. Er hat sich einen Muskel gezerrt."
Villa, der mit vier Toren bislang der erfolgreichste Torschütze des Turniers ist, musste beim 3:0 (0:0)-Erfolg im Halbfinale gegen Russland bereits nach 35 Minuten ausgewechselt werden. Die Verletzung hatte sich der 26-Jährige vom FC Valencia offenbar ohne Fremdeinwirkung zugezogen - bei der Ausführung eines Freistoßes auf nassem Rasen.
"Jetzt will ich den Sonntag einfach nur genießen", sagte der Angreifer, der drei seiner vier Tore beim 4:1-Sieg über Russland in der Vorrunde erzielt hatte. "Ich bin ein bisschen traurig, dass ich nicht mitspielen kann, aber es ist besser, wenn ein Spieler auf dem Platz steht, der topfit ist. Ich kann nicht einmal richtig gehen."
Durch den Ausfall Villas erhöhen sich die Chancen von Deutschlands Offensivspieler Lukas Podolski, Villa noch von der Spitzenposition in der Torschützenliste zu verdrängen. Vor dem Finale liegt der Bayern-Stürmer mit drei Treffern auf Platz zwei. Hoffnungen auf den Titel des EM-Torschützenkönigs können sich auch noch die deutschen Mittelfeldspieler Michael Ballack und Bastian Schweinsteiger machen. Beide haben jeweils zwei Turniertore erzielt - genauso wie Villas spanischer Teamkollege Daniel Güiza.
Der Angreifer von Real Mallorca, in der abgelaufenen Saison mit 27 Treffern Torschützenkönig der Primera División, dürfte jedoch im Finale zunächst auf der Bank sitzen. Für Villa wird vermutlich Mittelfeldspieler Cesc Fabregas vom FC Arsenal in die Startformation rücken. Der 21-Jährige wurde im Halbfinale für Villa eingewechselt, in der zweiten Halbzeit bereitete er die Tore zum 2:0 und 3:0 vor. "Nach Villas Auswechslung haben wir mit nur einem Stürmer besser gespielt, das war phantastisch. Wir haben den Ball sehr schnell bewegt und damit den Gegner müde gemacht", sagte Aragonés.
wit/sid/dpa