Erfolgreicher WM-Auftakt für den Gastgeber Party like a Russian

Schlecht spielen, hoch gewinnen: Russland ist mit einem Kantersieg gegen Saudi-Arabien in die Heim-WM gestartet. Wladimir Putin dürfte es gefallen haben - doch was ist dieser Erfolg wert?
Denis Cheryshev feiert

Denis Cheryshev feiert

Foto: ALEXANDER NEMENOV/ AFP

Geste des Spiels I: Fifa-Präsident Gianni Infantino saß auf der VIP-Tribüne als Puffer zwischen dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman und Wladimir Putin. Nach dem frühen 1:0 für Russland fing die internationale Regie ein, wie Infantino und Putin entschuldigend die Arme hoben. Es sollte nicht das einzige Mal bleiben, dass sie den Prinzen trösten mussten.

Das Ergebnis: Russland siegt zum Auftakt der Heim-WM 5:0. Hier geht es zur Meldung.

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WM-Eröffnung: Robbie singt, Russland trifft

Foto: CARL RECINE/ REUTERS

Geste des Spiels II: Vorm Anpfiff gab Robbie Williams zur feierlichen Eröffnung ein Medley zum Besten. Der Aufforderung "Let Me Entertain You" kam allerdings nur ein kleiner Teil des Publikums nach. Auf seinen Hit "Freedom" verzichtete Williams. Dafür ließ er es sich bei der Textzeile "I Do It For Free" nicht nehmen, einen Gruß in die Heimat zu schicken. In Großbritannien war Williams für den Auftritt in Russland kritisiert worden. Unter anderem wurde ihm vorgeworfen, er sei dem Lockruf des Geldes gefolgt. Sein Mittelfinger behauptete das Gegenteil.

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Die erste Hälfte: Verlief so, wie man es beim Spiel zwischen dem 70. der Fifa-Weltrangliste  (Russland) und dem 67. (Saudi-Arabien) befürchten musste. Es gab wenige ansehnliche Spielzüge, dafür umso mehr Fehlpässe und missglückte Dribblings. Bei seinem Kopfball zum 1:0 nach einer Flanke von Aleksandr Golovin profitierte Iury Gazinsky davon, dass einer von zwei Hawsawis in der saudi-arabischen Innenverteidigung wegrutschte (12. Minute). Weil das so gut funktionierte, sorgte der eingewechselte Denis Cheryshev mit einem eleganten Chip vor seinem 2:0 dafür, dass gleich zwei Gegenspieler auf dem Boden lagen (43.).

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Die zweite Hälfte: Vor der Pause war beiden Teams wenig gelungen, nach dem Seitenwechsel klappte über weite Strecken noch weniger. Russland zog sich mit der Führung im Rücken zurück und ließ Saudi-Arabien kommen. Doch da kam nichts. Für die wenigen Höhepunkte sorgten wieder die Russen. Artem Dzyuba köpfte eine Minute nach seiner Einwechslung eine Golovin-Flanke zum 3:0 ein (71.). In der Nachspielzeit wurde es dann richtig hübsch: Cheryshev erzielte mit einem sehenswerten Außenristschlenzer in den rechten Winkel seinen zweiten Treffer (90.+1), bevor Golovin mit einem direkt verwandelten Freistoß den Schlusspunkt setzte (90.+3).

Partystimmung: Schon nach dem 3:0 schwappte die "Volna" (russisch für "La Ola") durchs Luschniki-Stadion. In der Nachspielzeit gab es dann kein Halten mehr. Zum Abschluss hätte Robbie Williams eigentlich noch mal auftreten und sein Lied "Party Like A Russian" spielen können.

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Men of the Match: Gleich drei Russen bewarben sich um die Auszeichnung als bester Mann des Spiels: Golovin, der zwei Vorlagen und einen Treffer beisteuerte; Doppeltorschütze Cheryshev, der bei seinen beiden Toren zeigte, was eine Ausbildung bei Real Madrid wert ist; und Trainer Stanislaw Tschertschessow, der mit Cheryshev und Dzyuba drei Tore einwechselte.

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Blick voraus: Nach dem Traumstart dürfen sich die Russen Hoffnung aufs Achtelfinale machen. Aber sie sollten sich vom Ergebnis nicht täuschen lassen. "Wir haben nicht verloren, weil sie so gut, sondern weil wir so schlecht waren", sagte der saudi-arabische Trainer Juan Antonio Pizzi nach der Klatsche. Das kann man unterschreiben. Sein Team wird nach der Vorrunde nach Hause fahren. Ob das angesichts der grimmigen Miene von Kronprinz bin Salman eine gute Nachricht ist?

Die Favoriten, die Stars, die Außenseiter - alle Gruppen in der Analyse

Russland - Saudi-Arabien 5:0 (2:0)
1:0 Gazinsky (12.)
2:0 Cheryshev (43.)
3:0 Dzyuba (71.)
4:0 Cheryshev (90.+1)
5:0 Golovin (90.+4)
Russland: Akinfeev - Zhirkov, Ignashevich, Kutepov, Fernandes - Zobnin, Gazinsky - Golovin, Dzagoev (24. Cheryshev), Samedov (64. Kuzyaev) - Smolov (70. Dzyuba)
Saudi-Arabien: Al-Mayouf - Al-Sharani, Omar Hawsawi, Osama Hawsawi, Al-Burayk - Otayf (64. Al-Muwallad) - Al-Dawsari, Al-Faraj, Al-Jassim, Al-Shehri (72. Bahebri) - Al-Sahlawi (85. Assiri)
Zuschauer: 78.011
Schiedsrichter: Pitana (Argentinien)
Gelbe Karten: Golovin / -

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