Sachbeschädigung
Zwei Bundesliga-Profis unter Verdacht
Die Berliner Polizei ermittelt gegen zwei Fußballspieler, die in der Nacht zum Mittwoch mutwillig Autos beschädigt haben sollen. Hertha BSC Berlin hat sich bereits mit einem seiner Spieler zu einem Gespräch getroffen, beide Profis bestreiten eine Tatbeteiligung.
Hamburg - Die Profis Patrick Ebert (Hertha BSC Berlin) und Kevin Boateng (Borussia Dortmund) stehen im Verdacht, in Berlin in der Nacht zum Mittwoch mutwillig Autos beschädigt zu haben. Beide Spieler wiesen die Vorwürfe zurück. "Wir haben von der Polizei die Information erhalten, dass zwei Fußballer heute Nacht auffällig geworden sind, dass es sich um Sachbeschädigung handelt und die Personalien aufgenommen worden sind", teilte der Berliner Fußball-Bundesligist Hertha BSC am Mittwoch mit.
Profis Ebert, Boateng: Den Zapfenstreich überzogen
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"Wir hatten einen solchen Vorfall", bestätigte ein Polizei-Sprecher, ohne Namen zu nennen. Hertha drängt auf eine eindeutige Klärung des Sachverhaltes und weist darauf hin, dass für den Verein bis dahin die Unschuldsvermutung gelte. Nachdem der BVB am Mittwoch mit den Vorwürfen konfrontiert worden war, suchte der Dortmunder Club das Gespräch mit seinem derzeit verletzten Angestellten. "Ich habe mit Kevin telefonischen Kontakt gehabt, er weist die Beschuldigungen vehement zurück", erklärte BVB- Sportdirektor Michael Zorc auf der offiziellen Homepage des BVB.
Nach Informationen von "Morgenpost Online" sollen die beiden Spieler von Hertha BSC und Borussia Dortmund dabei beobachtet worden sein, wie sie an mindestens einem Auto den Lack zerkratzt und an fünf weiteren Wagen die Seitenspiegel abgetreten hätten. "Wir müssen uns erst umfangreich informieren, dann können wir die Sache beurteilen", sagte Hertha-Manager Dieter Hoeneß. Ebert bestätigte bei einem Gespräch mit der Hertha-Geschäftsführung, dass er gemeinsam mit Kevin-Prince Boateng am frühen Mittwochmorgen gegen drei Uhr in der Brandenburgischen Straße von einer Polizeistreife angehalten worden sei. Die Polizisten hätten beide Spieler in der Nacht mit dem Vorwurf der Sachbeschädigung konfrontiert und die Personalien festgestellt.
Laut einer offiziellen Erklärung von Hertha hätten beide Spieler gegenüber den Beamten betont, dass der gegen sie erhobene Vorwurf jeglicher Grundlage entbehre. Ebert distanzierte sich zudem in dem "eindringlichen Gespräch" mit den Hertha-Verantwortlichen abermals davon. Um die Vorwürfe vollständig aufzuklären, hat Ebert einen Anwalt beauftragt. "Das sind Lügengeschichten. Man hat nur Geburtstag und wird gleich verdächtigt", hatte Ebert in einer ersten Reaktion erklärt. Auf jeden Fall wird Hertha gegen den U21-Nationalspieler eine "empfindliche Geldstrafe" für die Überziehung des Zapfenstreichs aussprechen. Hertha dulde es nicht, "dass ein Spieler nach drei Uhr nachts unterwegs ist", betonte der Verein.
Ebert hatte am Dienstag seinen 22. Geburtstag gefeiert. Borussia Dortmund wollte am Mittwoch eine Beteiligung von Boateng nicht bestätigen. "Bisher liegt uns keine offizielle Mitteilung der Berliner Polizei vor, und wir haben auch bisher nicht mit dem Spieler darüber gesprochen", sagte ein BVB-Sprecher.