Umstrittenes Ritual Schaf-Opfer ruft Uefa auf den Plan

Ein Schaf-Opfer als Glücksbringer? Nicht mit der Europäischen Fußball-Union! Die Uefa hat eine Warnung an den kasachischen Club Schachtjor Karagandy ausgesprochen. Der Club, der um die Champions-League-Teilnahme kämpft, hatte im Qualifikations-Hinspiel ein Tier geopfert - und will es nun wieder tun.
Schaf (Symbolbild): "Kulturell verwurzelte Praktiken"

Schaf (Symbolbild): "Kulturell verwurzelte Praktiken"

Foto: Oliver Krato/ dpa

Hamburg - Schachtjor Karagandy sorgt weiter für Wirbel. Vor dem Rückspiel in den Champions-League-Playoffs beim schottischen Vertreter Celtic Glasgow hat die Europäische Fußball-Union Uefa den Club aus Kasachstan vor einer Wiederholung einer umstrittenen Aktion aus dem Hinspiel gewarnt.

Der Verein hatte vor einer Woche im heimischen Stadion ein Schaf geschlachtet. Dabei soll es sich um ein religiöses Ritual gehandelt haben, durchgeführt von einem Geistlichen der örtlichen Moschee. In vielen muslimisch geprägten Ländern, wie Kasachstan eines ist, soll das Opfern eines Schafes vor einem wichtigen Anlass Glück bringen. Das Fleisch des Tieres wird nach dem Ritual oftmals unter den Armen verteilt.

Tierrechtsorganisationen protestierten jedoch gegen die Schlachtung - und riefen die Uefa auf den Plan: "Sollte es zu einer Wiederholung kommen, wird es unausweichlich zu einer Untersuchung durch unsere Disziplinarkommission kommen", wird Verbandsdirektor Giorgio Marchetti von der englischen Tageszeitung "The Guardian"  zitiert.

Auch wenn gewisse Praktiken kulturell verwurzelt seien, gebe es für sie keinen Platz in einem Sportstadion oder bei einem Sportereignis. "Das Schlachten eines Tieres auf einem Fußballplatz vor oder nach einem Uefa-Spiel ist völlig unpassend und wird nicht toleriert", so Marchetti weiter.

Am Mittwoch (20.45 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE) tritt Karagandy zum Rückspiel in Glasgow an, das Hinspiel hatte der Club überraschend 2:0 gewonnen. "Jeder Club hat seine eigenen Rituale. Diese Tradition gab es schon, bevor wir zum Verein gekommen sind", sagte Vereinspräsident Wiktor Kumykow vor der Partie und kündigte an, sich nicht von dem Ritual abbringen zu lassen.

bka/sid

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