Rivalität im Revier Schalke-Boss wirft Großkreutz Hasspredigt vor

Starker Tobak zwei Wochen vor dem Revierderby: Schalke-Boss Clemens Tönnies erhebt schwere Vorwürfe gegen Dortmunds Profi Kevin Großkreutz. Der Nationalspieler predige Hass gegen den FC Schalke. Gleichzeitig fordert Tönnies beide Vereine zur Zurückhaltung auf.
Schalke-Boss Tönnies (mit Brille): "Bei aller sportlichen Rivalität ist das zu viel"

Schalke-Boss Tönnies (mit Brille): "Bei aller sportlichen Rivalität ist das zu viel"

Foto: Bongarts/Getty Images

Hamburg - Aufsichtsratschef Clemens Tönnies vom Bundesligisten Schalke 04 hat Nationalspieler Kevin Großkreutz vom Erzrivalen Borussia Dortmund scharf angegriffen. "Wir haben zu Borussia Dortmund ein gutes Verhältnis. Das steht außer Frage. Man sollte aber nicht verkennen, dass das, was Kevin Großkreutz macht, für das Verhältnis unter den Fans höchst problematisch ist. Er predigt Hass und stichelt so die Rivalität in einem höchst gefährlichen Maße an. Bei aller sportlichen Rivalität ist das zu viel. Es gibt bei beiden Vereinen sonst keinen Spieler oder Funktionär, der dies tut", sagte Tönnies der "Sport Bild".

Tönnies ist der Überzeugung, dass sich die Spieler vor allem wegen der steigenden Gewalt rund um die deutschen Stadien mit Attacken gegen andere Clubs zurückhalten sollten. "Ich möchte, dass Familien ins Stadion kommen können. Dafür verzichte ich auf hundert Rowdys. Die Qualität der Gewalt hat sich ins Negative verändert. Das sind teils Auswüchse, denen man nur mit höchster Konsequenz entgegenwirken kann. Wir als Hausherren der Stadien sind verpflichtet, gegen diese Leute vorzugehen und sie auszuschließen", sagte der 55-Jährige.

Der BVB reagierte gelassen, aber in aller Deutlichkeit. "Herr Tönnies ist ein netter Kerl, aber manchmal sehr weit weg von den Dingen des täglichen Lebens", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Wenn man jetzt so tue, als sei "Kevin das alleine, ist das einfach peinlich". In einem Punkt allerdings gebe er Tönnies Recht: "Wir sind uns gegenseitig zu lebenslanger Rivalität verpflichtet. Diese sollte aber immer sportlich bleiben und nicht ausarten."

Großkreutz war nach dem DFB-Pokal-Halbfinale des BVB beim Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth (1:0 n.V.) auf den früheren Schalker Gerald Asamoah zugestürmt und soll diesen beleidigt haben. Auch gegen den Fürther Trainer Mike Büskens soll er wegen dessen Schalker Vergangenheit ausfällig geworden sein. Der Spieler selbst bestreitet das allerdings.

aha/sid
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