Umstrittener Ticketanbieter Schalke weist Viagogo-Vorwürfe zurück und klagt

Aussage gegen Aussage im Streit zwischen Schalke 04 und Viagogo: Der Tickethändler behauptet, der Verein habe ihm noch vor der Vertragskündigung einen deutlich erweiterten Deal angeboten. Der Club weist dies zurück und reagiert mit der Ankündigung einer Klage.
Schalke-Fans: Verein will gegen Ticketanbieter Klage einreichen

Schalke-Fans: Verein will gegen Ticketanbieter Klage einreichen

Foto: Bongarts/Getty Images

Hamburg - Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 will an diesem Donnerstag bei der Deutschen Institution für Schiedsgerichtsbarkeit (DIS) in Köln Klage gegen den Internet-Tickethändler Viagogo einreichen. Das kündigte der Verein in einer Vorstandserklärung an. Der Club geht davon aus, dass eine Entscheidung im ersten Halbjahr 2014 fallen wird. Zudem wehrt sich der Verein gegen Vorwürfe, er habe dem Ticketanbieter mehr Kartenkontingente zur Verfügung stellen wollen als bisher bekannt.

Schalke hatte den Kontrakt mit dem Unternehmen "wegen nachweislicher Vertragsverletzungen" am 9. Juli fristlos gekündigt. Damit waren die Gelsenkirchener dem Wunsch zahlreicher Mitglieder gefolgt, nicht mit dem Ticketportal zu kooperieren. Der ursprünglich geschlossene Dreijahresvertrag hätte den Schalkern 3,6 Millionen Euro gebracht.

Der Schalke-Vorstand erklärte Äußerungen von Viagogo-Deutschlandsprecher Steve Roest in der TV-Sendung "Sport inside" des Westdeutschen Rundfunks für "unwahr". Die Roest-Einlassungen, die sich auf einen angeblich deutlich erweiterten Vertrag bezogen, seien "unwahr" und würden "einmal mehr deutlich bestätigen, dass mit diesem Unternehmen keine partnerschaftliche Zusammenarbeit möglich ist", teilte der Bundesligist auf seiner Internetseite mit .

Roest hatte behauptet, Schalke habe von sich aus Viagogo angeboten, statt der im ursprünglichen Vertrag festgeschriebenen zehn Partien für zwölf Spiele den Ticketverkauf zu organisieren. Dem WDR liegt zudem ein entsprechendes Dokument vor. Gegenüber der Öffentlichkeit und den Fans sei dieses zusätzliche Angebot, das Roest als "Goodwill-Aktion" des Vereins verstanden hat, verschwiegen worden.

Schalke weist dies entschieden zurück: Der Verein habe unter seinen Mitgliedern "zu keiner Zeit" Unwahrheiten über Vertragsinhalte mit dem Unternehmen verbreitet. "Im Gegenteil: Wohlwissend um die Sensibilität dieser Vereinbarung, war es dem Vorstand von Anfang an wichtig, Transparenz zu zeigen und die Inhalte zu erklären." Vielmehr habe Viagogo den Verein "massiv unter Druck gesetzt" und mehr Ticketkontingente für Spiele gefordert.

aha/dpa
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