Schiedsrichterskandal in Spanien Für Barça sind die Medien schuld

Schiedsrichter im Einsatz beim Spiel des FC Barcelona gegen Real Madrid
Foto:JOSEP LAGO / AFP
Der FC Barcelona hat neun Journalisten und Medien wegen Berichten über Millionenzahlungen des Vereins an einen Schiedsrichterfunktionär verklagt. Sie hätten versucht, mit Informationen über Zahlungen des katalanischen Klubs an den früheren Vizepräsidenten des Schiedsrichterausschusses CTA, José María Enríquez Negreira, das Ansehen des Klubs zu beschädigen, so heißt es.
Das berichtete die Zeitung »Sport« am Mittwoch über die Begründung der Klagen. Weitere fünf solcher Klagen seien in Vorbereitung.
Um welche Journalisten und Medien es sich handelt, wurde zunächst nicht bekannt. Der FC Barcelona bestätigte auf Anfrage den Medienbericht. Vereinsvertreter als auch Enríquez Negreira haben die geschäftlichen Verbindungen eingeräumt, aber den Vorwurf der Korruption zurückgewiesen.
Anzeige wegen Korruptionsverdachts
In der Affäre um die Millionenzahlungen hatte die Staatsanwaltschaft vor knapp zwei Wochen Anzeige wegen des Verdachts der Korruption erstattet. Die Ermittler seien zu dem Schluss gekommen, dass die Beträge dazu gedient hätten, Barça bei der Entscheidungsfindung der Schiedsrichter zu begünstigen, hatte eine Justizsprecherin am 10. März mitgeteilt. Zwischen 2001 und 2018 habe der Klub mehr als 7,3 Millionen Euro gezahlt.
Die Anzeige richte sich gegen Enríquez Negreira sowie den Klub und auch gegen dessen frühere Präsidenten Sandro Rosell und Josep Maria Bartomeu sowie weitere Ex-Barça-Funktionäre.
Barças aktueller Präsident Joan Laporta kündigte an, der Klub werde sich gegen die Angriffe verteidigen, die er als »eine Kampagne zur Destabilisierung des Teams und zur Kontrolle des Klubs« anprangerte.