Schottland im Playoff-Finale
Jubel im Elfmeterschießen – mit Verzögerung
Erstmals seit 22 Jahren fährt Schottland zu einem großen Turnier. Keeper David Marshall parierte im Playoff-Finale gegen Serbien den entscheidenden Elfmeter. Es folgten bange Blicke und wenig später großer Jubel.
Ekstase beim schottischen Fußballnationalteam: David Marshall (orangefarbenes Trikot) hatte dem Team den Einzug in die EM-Gruppenphase beschert
Foto: Srdjan Stevanovic / Getty Images
Schottland tritt bei der Fußball-Europameisterschaft im kommenden Jahr als einer von zwölf Co-Gastgebern auf. Drei Gruppenspiele und ein Achtelfinale werden im Glasgower Hampden Park ausgetragen. Im Playoff-Finale der Qualifikation gewannen die Schotten im Elfmeterschießen 5:4 (0:0, 1:1, 1:1) gegen Serbien. Schottland hat sich damit erstmals seit 1998 für ein großes Turnier qualifiziert.
Fast hätten die Schotten dabei schon nach der regulären Spielzeit den Einzug in die EM-Gruppenphase feiern können. Nach einem Treffer von Ryan Christie (52. Minute) führte Schottland bis in die Schlussphase. In der 90. Minute köpfte Luka Jovic von Real Madrid einen Eckball zum Ausgleich.
Das Elfmeterschießen entschied Torwart David Marshall mit einer Parade gegen Alexandar Mitrovic beim zehnten Elfmeter. Dabei jubelte der schottische Torhüter erst mit Verzögerung, nach seiner Parade blickte er wenige Sekunden bangend in Richtung des Schiedsrichters.
Marshall dachte, dass er möglicherweise die seit 2019 geltende Regel bei Elfmetern gebrochen hatte. Torhüter müssen bei Elfmetern seither mindestens einen Fuß auf der Torlinie behalten. Wie auf Fernsehbildern zu sehen ist, fragte Marshall den Schiedsrichter "Good?".
Nach der Partie sagte Marshall, dass der Schiedsrichter "jubel noch nicht, wir überprüfen es" zu ihm gesagt hätte. "Die Jungs waren schon am Jubeln, alles, was ich tun konnte, war beten", sagte Marshall. Erst als der spanische Schiedsrichter Antonio Mateu Lahoz die Partie abpfiff, brach Marshall in Jubel aus. Zu diesem Zeitpunkt waren seine Mitspieler bereits zu ihm geeilt.
In der EM-Gruppenphase bekommen es die Schotten mit England, Kroatien und Tschechien zu tun.
Auch Slowakei und Mazedonien qualifiziert
Neben Schottland qualifizierten sich auch Ungarn, die Slowakei sowie Nordmazedonien für die EM-Gruppenphase. Nordmazedonien zum ersten Mal überhaupt. In Georgien sorgte Goran Pandev in der 56. Minute vor leeren Rängen für den einzigen Treffer beim 1:0 (0:0). Der 37-Jährige, der seit 19 Jahren fast durchgehend in Italien spielt, ist Mazedoniens Rekordspieler und Rekordtorschütze. Für den Stürmer vom CFC Genua war es das 36. Tor im 114. Länderspiel. Die Ukraine, die Niederlande und Österreich sind die Gegner.
Die Slowakei setzte sich durch Treffer von Juraj Kucka (17.) und Michal Ďuriš (110.) in Belfast 2:1 (1:1, 1:0) nach Verlängerung gegen Nordirland durch. Kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit hatte Milan Skriniar mit einem Eigentor für den Ausgleich gesorgt (87.). Die Slowakei trifft bei der EM auf Spanien, Polen und Schweden.