Schwedischer Fußball Frauen-Zweitligist trainiert mit Videodrohne
Hamburg - Die Fußballerinnen des schwedischen Traditionsclubs Hammarby IF möchten gern wieder in die erste Liga, die "Damallsvenskan", aufsteigen. So gern, dass sie sich seit kurzem die Dienste eines außergewöhnlichen und im Fußball bislang wohl einzigartigen Trainingsgerätes zunutze machen: eine Drohne. Das Gerät ist mit einer Hightech-Kamera ausgestattet und soll während der Spiele aus rund 50 bis 90 Metern Höhe Chefcoach Pär Lagerström und seinem Team Livebilder auf die Trainerbank liefern.
"Ich glaube, dass wir damit im Fußball Vorreiter sind", sagt Hammarbys Sportchefin Andrea Ruiz SPIEGEL ONLINE. Sie ist überrascht von der Resonanz, die die Maßnahme derzeit in Schweden auslöst - "sie ist doch eigentlich so simpel".
Die Drohne gehört dem Vater einer Spielerin, er stellte das weiß-rote Flugobjekt bereits für einige Trainingseinheiten zur Verfügung. "Wir bekommen gestochen scharfe Informationen über technische und taktische Aspekte. Das sind sehr interessante Informationen, die wir sofort umsetzen können", sagt Ruiz. Sie ist überzeugt, damit einen großen Vorteil im Aufstiegskampf zu haben.
Die Idee stammt von Vereinsmitglied Leif Johansson, der schon etliche Spiele der Mannschaft gefilmt hat, mit der Perspektive aber nie ganz zufrieden war. "Ich wollte von einem höheren Standpunkt aus als der Tribüne filmen. Jetzt kann ich Bilder aus der Perspektive eines Vogels aufnehmen", sagt der Schwede.
Bislang ist die Drohne nur im Training zum Einsatz gekommen. Für den 1. März ist laut Ruiz ein Einsatz bei einem Testspiel geplant, ehe die Saison beginnt. Noch hat der Schwedische Fußball-Verband (SvFF) den Drohnen-Einsatz für die Punktspiele nicht untersagt.