Sendepanne bei der EM
Uefa zahlt Schadensersatz an das ZDF
Kostspieliger Blackout: Die Übertragungspanne während des EM-Halbfinalspiels zwischen Deutschland und der Türkei kommt die Uefa teuer zu stehen. Nach Informationen des SPIEGEL zahlt der Verband eine hohe sechsstellige Summe an das ZDF.
Hamburg - Für eine der peinlichsten Pannen der Fernsehgeschichte zahlt die Uefa dem ZDF eine hohe sechsstellige Summe. Beim EM-Halbfinale Deutschland gegen Türkei, das im Schnitt 29,46 Millionen Zuschauer verfolgt hatten, waren im Juni für 18 Minuten nahezu weltweit Ton und Bild weg, als der Strom ausfiel und ein Notaggregat nicht funktionierte.
Peinliche Panne: Bildstörung während des EM-Halbfinalspiels
Foto: DPA
Die deutschen Zuschauer konnten immerhin nach gut sechs Minuten wieder live dabei sein, weil sich das ZDF ins Schweizer Fernsehen einklinkte, das eine eigene Leitung ins Stadion hatte. Das Tor von Miroslav Klose zum 2:1 in der 79. Minute aber sahen sie erst mit Verspätung.
Besonders ärgerlich für das ZDF: Weil die Zuschauer während der Bild- und Tonstörung wegzappten, konnte der Sender den Quotenrekord vom Halbfinale Deutschland gegen Italien (29,66 Millionen) bei der Weltmeisterschaft 2006 nicht brechen. "Durch den Bildausfall haben wir die höchste Zuschauerzahl aller Zeiten verpasst", schimpfte ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender damals.
Der Sender machte für den Quotenverlust Schadensersatzansprüche geltend. Bei der Uefa heißt es, man habe sich mit allen von der Panne betroffenen Sendern geeinigt, die Höhe des Schadensersatzes will der Verband aber nicht nennen.
Dem Vernehmen nach holt sich die Uefa einen Teil der Summe vom technischen Dienstleister HBS, einer Tochter der Rechteagentur Infront, zurück.
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