Suspendierter Fifa-Boss Blatter fühlt sich von der Inquisition verfolgt

Suspendierter Fifa-Präsident Blatter: "Eine Demütigung"
Foto: ARND WIEGMANN/ REUTERSDer suspendierte Fifa-Präsident Joseph S. Blatter sieht böse Mächte gegen ihn am Werk. "Als guter Christ muss ich sagen: Was die Ethikkommission mit mir macht, ist wie eine Inquisition", wurde der 79-Jährige in verschiedenen Schweizer Medien zitiert. Seine Sperre will Blatter nicht akzeptieren, die von ihm ins Leben gerufene Kommission hätte dazu gar nicht das Recht gehabt.
"Ich bin kein Funktionär der Fifa, ich bin der vom Kongress gewählte Präsident", sagte Blatter: "Wenn man mit meiner Amtsführung nicht einverstanden ist, dann muss sich der Kongress, der mich gewählt hat, darum kümmern." Die Suspendierung sei überdies grundsätzlich "eine Demütigung für den Fifa-Präsidenten, ob ich es nun bin oder jemand anderes". Er sehe sich zudem nicht in der Situation, dass er seine Unschuld beweisen müsse: "Ich bin mir nicht bewusst, dass ich etwas Falsches gemacht habe."
Wie Uefa-Präsident Michel Platini war Blatter am 8. Oktober wegen einer dubiosen Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken (1,8 Millionen Euro) von der Ethikkommission für 90 Tage gesperrt worden. Mittlerweile hat die rechtsprechende Kammer der Ethikkommission ein formelles Verfahren gegen das Duo eingeleitet.
Auch zu den Vorwürfen an den Deutschen Fußball-Bund. bei der Vergabe der WM 2006 habe es Stimmenkauf gegeben, äußerte sich Blatter im Schweizer Fernsehen. "Eine Weltmeisterschaft kann man nicht kaufen", behauptete er: "Da ist so viel politischer Druck dahinter, die WM ins Land zu holen. Da geht es nicht um Geld, sondern um politische Macht."