Wahl des Fifa-Präsidenten Blatter-Herausforderer macht illegales Angebot öffentlich

Ali Bin Al Hussein (l.), Unterstützer van Praag: "Kein Kampagnenfall"
Foto: Koen Van Weel/ dpaAm Freitag tritt er gegen Fifa-Präsident Joseph Blatter an, nun macht Prinz Ali Bin Al Hussein ein illegales Geschäft öffentlich, das ihm angeboten worden sei. Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, habe ein Unbekannter dem Jordanier im April die Stimmen von 47 Wahlmännern und einen Einblick in das Finanzgebaren von Blatter versprochen. Das Wahlkampfteam von Hussein habe die Behörden informiert.
Hussein ist beim Fifa-Kongress in Zürich einziger Gegenkandidat Blatters, der niederländische Verbandschef Michael van Praag und der portugiesische Ex-Profi Luis Figo hatten ihre Bewerbung in der vergangenen Woche zurückgezogen.
Herausforderer gilt als chancenlos
Der Jordanier wird nun auch von van Praag unterstützt und übernahm einige von dessen Kernforderungen zur Demokratisierung in sein Programm. Und er verbreitet Optimismus: "Ich wage, mir eine Zukunft vorzustellen, in der wir so gut sind, wie wir sein können", heißt es in Husseins Wahlkampfprogramm.
Dem Fifa-Vize werden jedoch keine Chancen eingeräumt, Blatter an der Spitze des Weltverbandes abzulösen. Wahlberechtigt sind alle 209 Mitgliedsverbände der Fifa aus sechs Konföderationen. Um die Wahl zu gewinnen, benötigt man also mindestens 105 Stimmen.
Husseins Wahlkampfteam teilte mit, die Ethikkommission der Fifa nicht eingeschaltet zu haben, um die Ermittlungen nicht zu behindern. "Unser Ziel war es, keinen Kampagnenfall daraus zu machen, aber einwandfrei auf einen Vorfall zu reagieren, der unserem Anschein nach kriminelle Aspekte beinhaltete", hieß es. Die Fifa teilte mit, man wisse nichts von dem Fall.