Chaos beim Turiner Klub Juventus-Vorstand mit Präsident Andrea Agnelli und Pavel Nedvěd tritt zurück

Künftig nicht mehr bei Juventus: Maurizio Arrivabene, Pavel Nedvěd und Andrea Agnelli
Foto: ISABELLA BONOTTO / AFPDer gesamte Vorstand des italienischen Fußball-Rekordmeisters Juventus, inklusive Präsident Andrea Agnelli und dessen Stellvertreter Pavel Nedvěd, ist überraschend zurückgetreten. Das teilte der Turiner Klub am Montag mit. Auch Geschäftsführer Maurizio Arrivabene, früher Teamchef beim Formel-1-Rennstall Ferrari, kündigte seinen Rücktritt an, soll aber noch den Übergang bis zur Einsetzung eines neuen Vorstands begleiten.
Progetto di bilancio d’esercizio e bilancio consolidato al 30 giugno 2022 | Rinnovo del Consiglio di Amministrazionehttps://t.co/pQmoqkROJC pic.twitter.com/0e7NZc3mND
— JuventusFC (@juventusfc) November 28, 2022
Ende Oktober hatte die Turiner Staatsanwaltschaft die Ermittlungen wegen mutmaßlicher Bilanzfälschung und Unregelmäßigkeiten bei Spielertransfers gegen den Klub abgeschlossen. 16 Angeklagten droht ein Prozess, dazu zählen Agnelli, Nedvěd , aber auch Arrivabene.
Finanziell ist der an der Mailänder Börse notierte Verein angeschlagen, im vergangenen Geschäftsjahr sammelte Juventus einen Verlust von 254 Millionen Euro an. Agnelli hatte das Millionenminus mit der Coronapandemie erklärt.
Zumindest sportlich war Juve zuletzt im Aufwind, zwar verpasste die »alte Dame« die K.-o.-Runde in der Champions League, in der Serie A gewann Juventus bis zur WM-Pause allerdings sechs Spiele in Serie.
Agnelli war seit 2010 im Amt und erlebte eine erfolgreiche Zeit mit neun Meistertiteln in Serie. Der Präsident geriet aber immer wieder in die Kritik, unter anderem weil er als Verfechter der umstrittenen Super League gilt. Agnelli kämpfte bis zuletzt um die Einführung der neuen Serie.
Nedvěd war seit 2015 Vizepräsident in Turin. Zwischen 2001und 2009 spielte der Tscheche für Juventus und war in dieser Zeit einer der besten Mittelfeldspieler der Welt. In 247 Spielen für Juventus gelangen ihm 51 Tore.